Wien
16. – 24. November 2024
16. – 24. November 2024
CINE CENTER  |  CINEMAGIC  |  VOTIV KINO

Ein Monster auf Bestellung

Mail-Order Monster

Sam hat vor drei Jahren ihre Mutter bei einem Autounfall verloren und ist noch nicht über den Verlust hinweggekommen. In der Schule wird sie gemobbt, und zu allem Überfluss will ihr Vater jetzt auch noch seine neue Freundin Sydney heiraten. In ihrer Einsamkeit bestellt Sam über einen Versandkatalog ein Roboter-Monster, das den Namen MOM trägt. Damit will sie ihre ehemals beste Freundin in der Schule aus Rache erschrecken. Als das Monster zum Leben erwacht, verläuft nichts mehr so, wie Sam sich das wünscht.

 

Das Monster MOM ist eine gelungene Personifizierung von Sams Gefühlen, mit denen sie allein nicht mehr fertig wird. MOM hilft ihr, Hilfe von anderen anzunehmen.

KRITIK DER KINDERJURY

 

Besonders schwierige Szenen in diesem Film, wie z.B. der Autounfall zu Beginn und die Auflösung am Ende, werden uns als Comics gezeigt. Dieses stilistische Mittel fanden wir originell und von uns aus hätte es ruhig noch mehr Comics-Szenen geben können! Durch das „Mail Order Monster“ („M.O.M.“) kommt auch ein Fantasy-Element ins Spiel. Dieser Roboter hat auf uns wegen seiner eher menschlichen Bewegungen nicht ganz so echt gewirkt. Sein „Erwachen“ ist dafür aber so spannend inszeniert (Gewitter, dramatische Musik) und der Ton zum Roboter ist so gut gemacht (seine Sprache und die metallenen Geräusche, die er macht), dass wir ihn letztlich doch sehr überzeugend fanden.

 

Gut gefallen hat uns, dass erst nach und nach alle Puzzleteile der Geschichte ein Bild von dem ergeben, was passiert ist – z.B. welche Personen beim Unfall im Auto waren und wie sich das Verhältnis zwischen Samantha („Sam“) und Patricia („PJ“) durch dieses Erlebnis verändert hat. Obwohl der Film an vielen Stellen lustig ist, ist er gleichzeitig auch traurig und ernst, denn Sams Mutter ist bei dem Autounfall gestorben und Sam muss erst lernen, mit ihrer Trauer umzugehen. Ihr Wutanfall im Schuppen ist in diesem Zusammenhang eine sehr gelungene Szene. Auch Mobbing in der Schule ist ein Thema, zunächst nur für Sam, später auch für PJ (Anpinkel-Szene). Der Film ist sehr spannend, einigen von uns war der Spannungsbogen am Ende sogar etwas zu lange. Aufgefallen ist uns noch, dass der Film des Öfteren mit Schärfen und Unschärfen bzw. mit Schärfeverlagerungen arbeitet, z.B. in einer Szene beim Schulausgang oder als Sams Vater vor dem Fernseher sitzt. Eine interessante Figur ist Sydney, die manchmal mehr Gespür für Sams Gefühlslagen zu haben scheint als ihr Vater. Mit der Schönheits- und Shoppingtour haut Sydney zwar auch ordentlich daneben, aber man merkt, wie sehr sie sich um Sam bemüht und ihre eigenen Interessen zurücksteckt.



Altersempfehlung: 8+
USA 2018
87 Minuten, Farbe
Regie: Paulina Lagudi

mit: Emma Rayne Lyle, Josh Hopkins, Charisma Carpenter, u.a.

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Weltvertrieb:
Film Mode Entertainment