Kategorie: Kinderfilmfestival
Der blaue Pfeil
La freccia azzurra
Enzo d’Alòs Zeichentrickfilm basiert auf der alten italienischen Weihnachtsgeschichte von Befana, der guten Hexe und Besitzerin eines Spielzeugladens, die am Dreikönigstag die Kinder mit Spielsachen belohnt. Als Befana aber mit Grippe im Bett liegt und ihr finsterer Assistent Doktor Scarafoni das Regiment führt, brechen für die Spielzeuge harte Zeiten an. Also besteigen sie den „Blauen Pfeil“, eine Spielzeugeisenbahn aus Blech, und machen sich auf die Suche nach dem kleinen Francesco, der sich die Eisenbahn so sehr gewünscht hat.
Italien, Schweiz, Luxemburg 1996
90 Minuten, Farbe
Regie: Enzo d'Alò
Der Außerirdische vom Merkur
The Boy from Mercury
Dublin in den 60ern. Der 8jährige Harry hat nur eine Erklärung für sein schwieriges Leben: Er ist ein Abgesandter vom Merkur. Seine Mutter erscheint ihm viel zu alt, sein Bruder viel zu erwachsen, sein Onkel zu merkwürdig – und aus irgendeinem Grund ist der Klassenrowdy hinter ihm her. Keine Frage, die Bewohner des Merkurs haben ihn und seinen Hund Max gesandt, das Leben der Erdbewohner zu studieren. Jeden Abend sieht Harry vom Fenster aus ein Raumschiff vom Merkur vorbeifliegen und schickt mit seiner Taschenlampe Signale gen Himmel. Da lernt er eines Tages im Kino einen Freund kennen. Soll er ihm sein Geheimnis anvertrauen?
Irland 1995
87 Minuten, Farbe
Regie: Martin Duffy
mit: James Hickey,
Rita Tushingham,
Tom Cortenay, Hugh O'Connor
Anton, der Flieger
Anton
Der 10jährige Anton träumt vom Fliegen. In einer Garage im Hof baut er an seinem eigenen Flugzeug. Er lebt allein mit seiner Mutter, seit sein Vater, ein Pilot, bei einem Absturz ums Leben gekommen ist. Nach außen gibt sich Anton stark und träumt davon, ein Held zu sein. In der Schule machen sich seine Klassenkameraden oft über ihn lustig. Besonders arg treibt es Mie, in die er verliebt ist. Außerdem ist da noch S.D., die im Hof mit ihrer Bande ihr Unwesen treibt. Um sich zu beweisen, lässt er sich auf eine Mutprobe ein. Bei einem Schulausflug zum Bundesheer klettert er heimlich in einen Kampfflieger.
Dänemark 1996
80 Minuten, Farbe
Regie: Aage Rais
mit: Jacob Krarup,
Sofie Maria Ahlgren,
Anni Bjørn, Stig Günther
Wahrheit oder Wagnis
Sanning eller konsekvens
Nora ist zwölf Jahre alt und kommt in eine neue Klasse, wo sie niemanden kennt. Sie würde gerne von der schicken Fanny und ihrer Busenfreundin Sabina akzeptiert werden. Wenn es um Mode, Musik oder Jungs geht, wissen die beiden, „wo es lang geht“. Da ist aber auch noch Karin, die ein bisschen zu dick ist und Eltern hat, die ihr nicht erlauben, an Parties teilzunehmen. Nora ist es unangenehm, dass Karin so offensichtlich um ihre Freundschaft bemüht ist und sie sogar zu sich nach Hause einlädt. Und dann ist da noch dieses blöde Partyspiel, bei dem man entweder die Wahrheit sagen oder das tun muss, was die anderen von einem verlangen.
Schweden, Finnland 1997
80 Minuten, Farbe
Regie: Christina Olofson
mit: Tove Edfeldt,
Alexandra Dahlström,
Anna Gabrielson,
Emelina Lindberg-Filippopoullou
… und raus bist Du
Stikkfri
Hrefna ist zehn und vermisst ihren Vater, den sie nie gekannt hat. Ihre Mutter hat ihr erzählt, dass er in Paris wohnt, aber Hrefna entdeckt, dass er in Wirklichkeit mit seiner neuen Frau in einem anderen Teil der Stadt lebt. Mit ihrer Freundin Yrsa macht sie sich auf den Weg, um ihn aufzuspüren. Sie erfährt, dass er nicht nur eine neue Frau, sondern auch ein kleines Kind mit ihr hat. Aus einer Verkettung von unseligen Umständen heraus entführen Yrsa und Hrefna das Kind mehr zufällig als gewollt, was eine wilde Verfolgungsjagd durch die Polizei und eine Summe von komischen Situationen nach sich zieht, bevor alles zu einem guten Ende geführt wird.
Island, Deutschland, Dänemark 1997
78 Minuten, Farbe
Regie: Ari Kristinsson
mit: Bergthora Aradóttir,
Freydís Kristófersdóttir,
Bryndís Saeunn Sigrídur Gunnlaugsdóttir
Leni
Deutschland 1937: Kurz nach ihrer Geburt kommt Leni zu Pflegeeltern auf einen Bauernhof im Allgäu. Die Aibeles, beide nicht mehr jung, schließen das Kind bald in ihr Herz. Doch der übereifrige Bürgermeister des Dorfes findet heraus, dass mit dem Kind „abstammungsmäßig“ etwas nicht stimmt. Lenis Mutter ist Jüdin, und damit ist Leni nach der herrschenden Naziideologie nicht reinrassig. Das Unheil ist nicht mehr aufzuhalten. Denunzianten, Mitläufer, Bürokraten und Obrigkeitshörige tun ihres dazu, dass Leni, inzwischen fünf Jahre alt, zunächst in ein Sammellager nach München kommt und von dort nach Auschwitz deportiert wird.
Deutschland 1994
86 Minuten, Farbe
Regie: Leo Hiemer
mit: Hannes Thanheiser,
Johanna Thanheiser,
Christa Berndl, Martin Abram,
Franz Buchrieser
Kayla – Mein Freund aus der Wildnis
Kayla
Sam ist der zwölfjährige Sohn eines berühmten Antarktis-Forschers. Er kann den Tod seines Vaters, der von seiner letzten Expedition nicht mehr zurückkehrte, nicht hinnehmen und wartet insgeheim immer noch auf ihn. Seine Mutter hat diese Hoffnung schon lange aufgegeben und wieder geheiratet. Gemeinsam ziehen sie in den Norden Kanadas. Dort schließt Sam Freundschaft mit dem Nachbarmädchen Jaynie. Gemeinsam versuchen sie, einen wilden Wolfshund, den Sam als Kayla, den Schlittenhund seines Vaters zu erkennen glaubt, zu zähmen und ihn zum anführenden Schlittenhund zu erziehen. Aber bevor sie zum großen Rennen antreten können, wird die Freundschaft von Sam und Jaynie auf eine harte Probe gestellt.
PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),
Internationales Kinderfilmfestival Wien 1998
Kanada, Deutschland 1997
96 Minuten, Farbe
Regie: Nicholas Kendall
mit: Tod Fennell,
Meredith Henderson,
Bronwen Booth, Henry Czerny,
Brian Dooley
Ferien mit Silvester
Mit Silvester ist es urfad, findet die kleine Katharina, die ein paar Tage mit dem alten Sternegucker und Schreibtischhocker verbringen muss. Wie gut, dass ihre Cousine Veronika ihr bald Gesellschaft leistet. Gemeinsam machen die beiden Mädchen die Umgebung unsicher, backen einen Kuchen für Silvester und retten Fische vor ihrem sicheren Angeltod. Richtig spannend werden die Ferientage aber, als ein alter Jugendfreund Silvesters auftaucht und sich die beiden Mädchen mit ihm auf Schatzsuche begeben. Dabei finden sie ein altes Fernrohr, das eine seltsame Fähigkeit besitzt …
In memoriam der Drehbuchautorin Nadja Seelich zeigen wir dieses poetische Kinosommerabenteuer in einer digital restaurierten Form.
Nadja Seelich – Die Geschichtenerzählerin
Ein Beitrag von Franz Grafl
erschienen im RAY-Filmmagazin
(Sonderausgabe zum Int. Kinderfilmfestival 2021)
Österreich 1990
93 Minuten, Farbe
Regie: Bernd Neuburger
mit: Claudia Thürk, Johanna Schirlbauer, Heinrich Sauer, Stefan Schnabel, u.a.
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deutsche Fassung
Die Rosenverkäuferin
La vendedora de rosas
Mónica ist dreizehn Jahre alt und hat schon einiges hinter sich. Sie hat sich auf der Straße ihre eigene kleine Welt aufgebaut, in der sie das Wenige, das sie hat, verbissen verteidigt: ihre Freundinnen und Kameraden, die noch Kinder sind wie sie selbst. Ihren „Freund“, der mit Drogen handelt. Aber vor allem kämpft sie um ihre Würde und ihren Stolz und gibt sie für nichts und niemanden auf. Am heiligen Abend verkauft Mónica wie alle Abende Rosen, um überleben und sich den Traum eines richtigen Weihnachtsfestes leisten zu können. Aber das Leben hat es nicht gut mit ihr gemeint und hat selbst an diesem besonderen Tag nur Einsamkeit, Schäbigkeit, Drogen und Tod für sie anzubieten.
Kolumbien 1998
120 Minuten, Farbe
Regie: Victor Gaviria
mit: Leidy Tabares, Marta Correa,
Mileider Gil, Diana Murillo
Die niemals fliegen
Ptice koje ne polete
Vesna ist zehn Jahre alt und leidet an Leukämie. Vesnas Großvater bittet darum, sie mit in den Wald nehmen zu dürfen, wo er in einer einsamen Hütte mit einem zahmen Wolf und vielen anderen Tieren lebt. Er glaubt, dass nur die Natur Vesna noch heilen kann. Vesna genießt bald das Leben mit dem Großvater, der sie auf seine Streifzüge durch Wald und Wiesen mitnimmt und ihr die Pflanzen- und Tierwelt erklärt. Als Vesna nach ein paar Monaten zu einer Kontrolluntersuchung in die Stadt zurückkehrt, stehen die Ärzte vor einem medizinischen Wunder, denn es sieht aus, als würde sie gesund werden.
Jugoslawien 1997
113 Minuten, Farbe
Regie: Petar Lalovic
mit: Velimir Zivojinovic,
Neda Arneric,
Miodrag Krivokapic,
Svetlana Bojkovic
Das Löwenzahnspiel
Blazen tot honderd
Der zwölfjährige Maurits lebt mit seinem Vater, einem Künstler, in einem holländischen Dorf nahe eines großen Flusses. Ein Jahr nach dem Tod seiner Mutter kann Maurits den Verlust des geliebten Menschen immer noch nicht akzeptieren. An einem Frühlingstag lernt Maurits die geheimnisvolle Moniek kennen. Gemeinsam erkunden sie die Ufer des Flusses. Im Wechsel der Jahreszeiten entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden. Im Winter, während sein Vater Vorbereitungen für ein großes Gemälde trifft, gehen Maurits und Moniek auf dem zugefrorenen Fluss eislaufen. Aber Moniek weigert sich, ihm auf das dünne Eis des Flusses zu folgen. Maurits bricht alleine auf.
Niederlande, Belgien 1998
80 Minuten, Farbe
Regie: Peter van Wijk
mit: Olivier Tuinier,
Marie Vinck, Herbert Flack,
Wouter ten Pas,
Dora van der Groen
Dannys Mutprobe
The Climb
Der dreizehnjährige Danny bohrt dem alten Chuck Langer beim Bogenschießen einen Pfeil durch den Oberarm. Zur Strafe soll er den Sterbenskranken am Nachmittag ein paar Stunden betreuen. Als Danny sich auch noch beim Sturz von einer Leiter den Arm bricht, ist die Misere perfekt. Denn er wollte doch auf den alten Sendemast klettern, um es den anderen Jungs in der Klasse endlich einmal zu zeigen. Da bekommt Danny unverhofft Hilfe von Chuck. Gemeinsam planen und bauen sie einen Flaschenzug, der Danny bis an die Spitze des Mastes befördern soll. Aber durch einen kleinen Fehler bleibt er kurz vor seinem Ziel stecken, und als ein schweres Gewitter losbricht, schwebt er in Lebensgefahr.
PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1998
Frankreich, Neuseeland 1997
94 Minuten, Farbe
Regie: Bob Swaim
mit: John Hurt, Gregory Smith, David Strathairn,
Stephen McHattie
Bilder und kleine Späße
Skopičinky a malůvky
Buddy ist Maler. Wenn er von seinen Bildern umgeben ist, fühlt er sich wie im Paradies. Trotzdem fehlt ihm etwas in seinem Leben. Plötzlich erkannte er, dass er mit seinen Bildern ganz allein war. Buddy malt sich „Tierchen“ als Kameraden, Und da „Tierchen“ essen und trinken muss, bekommt er Obstbäume und einen kleinen See zum Baden. Nach und nach entsteht aus Buddys Bildern eine eigene Welt, deren Personen und Handlungen sich ineinander verflechten und auch Buddys Welt miteinbezieht.
Durch den episodischen Charakter sehr gut für die Kleinsten geeignet.
Tschechien 1996
81 Minuten, Farbe
Regie: Ivan Renč
Wer, wenn nicht wir
Kto, esli ne mij
Toljasik und Sme leben in einem Vorort von Moskau und sind Kinder der neuen russischen Wirtschaftsgeneration: sie träumen davon, reich zu werden. In der Stadt versuchen sie sich als Straßenmusiker, werden jedoch auf dem Heimweg im Zug ausgeraubt und stehen wieder ohne eine Kopeke da. Also brechen die beiden in ein Kaufhaus ein. Toljasik muss darauf für ein Jahr ins Gefängnis. Zum Glück gibt es Gena, der in der Siedlung eine Art Hausmeisterfunktion ausübt und dem Jungen bei all seinen kleinen und großen Problemen hilft.
„Ich wollte das Publikum nicht zum Lachen oder Weinen bringen, sondern ihre Aufmerksamkeit auf allgemeine menschliche Werte und Probleme lenken – das Leben, das Verbrechen, die Liebe und die Freundschaft.“ (Valerij Prijomichov)
Russland 1999
90 Minuten, Farbe
Regie: Valerij Prijomichov
mit: Valerij Prijomichov,
Evgenij Krajnow,
Artur Smoljaninow
Tommy und der Luchs
Poika ja ilves
Nach dem Tod von Tommys Mutter ziehen er und sein Vater für ein Jahr in den Norden Finnlands. Tommys Vater ist Tierforscher und arbeitet an dem Projekt, im dortigen Nationalpark einen jungen Luchs an die Freiheit zu gewöhnen. Tommy ist über den Tod seiner Mutter noch nicht hinweg und projiziert seine ganze Liebe auf den Luchs, mit dem er sich anfreundet. Er nennt ihn Leevi. Die Wildhüter und Rentierzüchter der Gegend sträuben sich gegen das Projekt von Tommys Vater, weil der Luchs das Leben zu vieler Tiere gefährde. Als der Luchs verkauft werden soll, widersetzt sich Tommy den Plänen der Erwachsenen und lässt Leevi auf eigene Faust frei. Eine dramatische Jagd beginnt, an deren Ende Tommy nicht nur das Leben seines kleinen Freundes rettet.
Raimo O. Niemi hat einen spannenden Tierfilm mit wunderschönen Aufnahmen der winterlichen Natur Lapplands geschaffen.
PREIS DER KINDERJURY ( 10 bis 13 Jahre),
Internationales Kinderfilmfestival Wien 1999
Finnland, Dänemark, Luxemburg 1998
96 Minuten, Farbe
Regie: Raimo O. Niemi
mit: Konsta Hietanen,
Risto Tuorila, Jarmo Mäkinen
Nur Wolken bewegen die Sterne
Bare skyer beveger stjernene
Als Marias kleiner Bruder Piwi an Krebs stirbt, erlebt sie den Verlust doppelt schmerzlich, weil ihre Mutter in eine tiefe Depression fällt und sich vollkommen zurückzieht. Als sie in den Sommerferien zu den Großeltern geschickt wird, fühlt sie sich abgeschoben und in ihrem Glauben bestätigt, dass ihre Mutter sie nicht mehr liebt. Bei den Großeltern lernt Maria den gleichaltrigen Jakob kennen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, die Maria hilft, über den Tod des Bruders hinwegzukommen und ihre Mutter in die Familie zurückzuholen.
Ein sehr behutsamer Film über das Leben und den Tod, über die Sterne und die Ewigkeit, über Freundschaft und die erste zarte Bande jugendlicher Liebe.
Norwegen 1998
97 Minuten, Farbe
Regie: Torun Lian
mit: Thea Sofie Rusten,
Jan Tore Kristoffersen,
Anneke von der Lippe
Mutterliebe
Mehre Madari
Mehdi ist Vollwaise und wird wegen Diebstahls in die Erziehungsanstalt eingewiesen. Die neue Sozialarbeiterin, die gerade dort angefangen hat, bringt den Kindern viel Verständnis, Geduld und Wärme entgegen. Mehdi ist fasziniert von der Frau und entwickelt die fixe Idee, dass sie seine Mutter ist. Er beschafft sich ihre Adresse, reißt aus und verfolgt sie bis in ihre Wohnung. Mehdis Wunschmutter ist nicht gerade erbaut über sein Auftauchen, lässt sich jedoch dazu verleiten, Mehdi für eine Nacht bei sich und ihrer Tochter aufzunehmen. Als sie ihn daraufhin nicht mehr los wird, schaltet sie die Erziehungsanstalt ein.
Ein Film, der gerade deshalb tief berührt, weil er keine unmöglichen Antworten zu geben versucht.
UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1999
Iran 1998
90 Minuten, Farbe
Regie: Kamal Tabrizi
mit: Fatameh Motamed Aria,
Hossein Soleimani
La classe de neige
Nicolas fährt mit seiner Schulklasse zum ersten Mal auf Schiwoche und hat dabei ein Problem: Er macht nachts öfter in sein Bett. Dass er all seine Sachen im Auto des Vaters vergessen hat, macht es noch schlimmer, denn jetzt muss er sich einen Pyjama von einem Klassenkameraden leihen. Nicolas stammt aus tristen Familienverhältnissen: der Vater, ängstlich, besitzergreifend, und überfürsorglich, lässt Nicolas nicht den notwendigen Raum für eine eigene Entwicklung. Die Mutter, noch ängstlicher, gibt ihrem Mann in allem unterwürfig recht. Nicolas rächt sich in seinen Tag- und Nachtträumen, in denen Mord und Totschlag herrscht. Aber nicht nur er hat dunkle Geheimnisse.
Frankreich 1998
95 Minuten, Farbe
Regie: Claude Miller
mit: Clément van den Bergh,
Lokman Nalcakan
The Tic Code
Manchmal zuckt es bei Miles – und er kann nichts dagegen unternehmen. Denn Miles leidet am Tourette-Syndrom, einer Krankheit, die sich in unkontrollierbaren Zuckungen (Tics) äußert. Nur wenn Miles am Klavier sitzt und Jazz spielt, sind seine Tics verschwunden. Deshalb ist auch der Jazzclub um die Ecke sein Lieblingsaufenthaltsort. Dort lernt er den schwarzen Saxophonisten Tyrone kennen, der ebenfalls am Tourette-Syndrom leidet. Tyrone zeigt Miles, wie er den Nachstellungen seiner Klassenkameraden, die ihn ständig hänseln, entgehen kann: Er soll ihnen vormachen, dass seine Tics Bestandteil einer Geheimsprache seien, die nur Eingeweihte verstehen. Von jetzt an wollen alle den „Tic-Code“ lernen. Und die Freundschaft zu Tyrone bringt noch weitere Veränderungen in Miles’ Leben: zwischen seiner Mutter und dem Musiker entwickelt sich nämlich eine Beziehung.
USA 1997
89 Minuten, Farbe
Regie: Gary Winick
mit: Polly Draper,
Gregory Hines, Christopher Marquette
Albert und der große Rapallo
Albert
Albert ist ein 10 Jahre alter, frecher, sympathischer Junge, der in einem kleinen verschlafenen Dorf lebt und die Bewohner mit allerhand Streichen auf Trab hält. Sein bester Freund Egon steht ihm immer mit Rat und Tat zur Seite. Doch eines Tages treten sie ihre abenteuerlichste Reise an: Sie landen in einer Fantasiewelt, die einem Zirkus gleicht. Hier wird Egon von Leopold, einem gewissenlosen Betrüger, gekidnappt. Inzwischen lernt Albert Rapallo, den zweiten großen Dieb der Stadt, kennen. Beide sind auf der Jagd nach dem großen Diamanten „Der grünen Grimaldi“, über den man sich die abenteuerlichsten Geschichten erzählt. Jeder möchte den Diamanten als erstes entdecken. Albert findet Hilfe bei einem kleinen Zigeunermädchen namens Sabrina, doch die Ereignisse überschlagen sich immer mehr . . .
Jørn Faurschou ist hier ein Kinderfilm mit viel Spannung und Witz gelungen. Die Kulisse des verschlafenen Dorfes Gimble Town erinnert sofort an die eigene Kindheit und die Streiche aus damaliger Zeit. Vor allem Albert (Morten Gundel) und Sabrina (Stephania Potalivo) erobern mit ihrem Charme schnell die Herzen der Zuschauer.
PREIS DER KINDERJURY (6 bis 9 Jahre),
Internationales Kinderfilmfestival Wien 1999
Dänemark 1998
80 Minuten, Farbe
Regie: Jørn Faurschou
mit: Morten Gundel,
Sebastian Jessen,
Stephania Potalivo
Tsatsiki – Tintenfische und erste Küsse
Tsatsiki, morsan och polisen
Der 8-jährige Tobias trägt seinen Spitznamen „Tsatsiki“ wegen seiner großen Sehnsucht nach dem unbekannten Vater in Griechenland. Seine Mutter Tina aber ignoriert seinen Wunsch, den Vater kennen zu lernen. Sie will endlich mit ihrer Rockband den Durchbruch schaffen. Eigentlich findet Tsatsiki die Mutter ja ganz toll, wenn sie nicht immer mit diesen Musikern herumhängen würde. Der nette Polizist Göran, der ihn eines Tages nach Hause bringt, würde da doch viel besser zu ihr passen! Zum Glück hat Tina ein Zimmer zu vermieten, und Göran braucht gerade eine neue Unterkunft. Bleiben für Tsatsiki nur noch drei Fragen offen: Wird Tina Erfolg haben? Werden Tina und Göran aneinander Gefallen finden? Und wird er je nach Griechenland kommen und seinen Vater kennenlernen?
Der dritte Spielfilm der Schwedin Ella Lemhagen entstand nach einem Kinderbuch von Moni Nilsson-Brännström. Das Drehbuch schrieb der bekannte dänische Autor Ulf Stark. TSATSIKI wurde beim Kinderfilmfest Berlin 2000 mit dem „Gläsernen Bären“ der Kinderjury ausgezeichnet.
PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2000
Schweden, Norwegen, Dänemark 1999
91 Minuten, Farbe
Regie: Ella Lemhagen
mit: Samuel Haus,
Alexandra Rapaport,
Jacob Ericksson
Pinocchio
Pinocchio ist eine kleine Holzpuppe, die der Tischler Geppetto geschnitzt hat. Zu wundersamem Leben erwacht, ist er ein kleiner Frechdachs, der lieber einen neuen Streich ausheckt, als die Schulbank zu drücken, und gar nicht daran denkt, die Ermahnungen Geppettos ernst zu nehmen. So gerät Pinocchio in manch gefährliche Situation …
Damals saßen die Zuschauer im Dunkel eines Kinozeltes und lauschten atemlos der Stimme des Erzählers, während die bewegten Bilder über die Leinwand flimmerten und alle in ihren Bann zogen. Unser Anliegen ist, den Kindern von heute dieses aufregende Abenteuer noch einmal nahe zu bringen.
Italien 1911
44 Minuten, S/W
Regie: Giulio Antamoro
mit: Ferdinand Guillaume,
Augusto Mastripietri,
Natalino Guillaume, Lea Giunchi
Petterson und Findus
Pettson & Findus - Katten och gubbens år
Am Silvesterabend gehen der alte Petterson und sein Kater Findus auf dem zugefrorenen See fischen. Auf dem Heimweg werden die beiden von einem Schneesturm überrascht. Schnell baut Petterson einen Iglu, in dem sie Unterschlupf finden. Damit der erschöpfte Findus nicht einschläft, erzählt Petterson noch einmal die vielen Geschichten, die die beiden im Verlauf des Jahres gemeinsam erlebt haben: Wie Findus Geburtstag hatte, wie sie dem Fuchs Angst einjagten, wie Petterson schlechte Laune hatte und beinahe Weihnachten verpasst hätte.
PETTERSON UND FINDUS basiert auf den auch bei uns bekannten und beliebten Kinderbüchern von Sven Nordquist, dessen liebevolle Zeichnungen originalgetreu in Szene gesetzt wurden.
Schweden, Deutschland 1999
74 Minuten, Farbe
Regie: Albert Hanan Kaminski
Manolito, die Brillenschlange
Manolito Gafotas
Das Madrider Stadtviertel Carabanchel ist eines der wichtigsten Viertel Europas. Behauptet zumindest Manuel, genannt „Manolito, die Brillenschlange“. Dass er kurzsichtig und übergewichtig ist, macht ihm nichts aus, aber dass er wegen der dauernden Geldknappheit seiner Familie die Sommerferien schon wieder mit dem kleinen Bruder „Blödmann“ und der völlig überforderten Mutter in der engen Wohnung verbringen muß, macht ihn fertig. Sein Vater ist LKW-Fahrer und ständig auf Achse. Und hat eine blendende Idee: Manolito soll ihn auf seiner nächsten Tour begleiten! So erlebt der Junge endlich einen Sommer voll Abenteuer und Überraschungen!
Die spritzige Komödie für Kinder ab 7 Jahren erhielt beim Kinderfilmfest Berlin 2000 eine „Lobende Erwähnung“ der Internationalen Jury.
Spanien 1999
90 Minuten, Farbe
Regie: Miguel Albaladejo
mit: David Sánchez del Rey,
Adriana Ozores, Roberto Alvarez