Kategorie: Kinderfilmfestival 1994
Wir trafen uns im Zoo
Potkal jsem ho v zoo
Ivos trifft einen blinden Buben im Zoo. Er nennt ihn Blindschleiche. Ivos führt Blindschleiche durch den Tiergarten und sogar in manche Gehege, damit er die Tiere berühren kann. Am nächsten Tag holt Ivos ihn von der Musikschule ab, und sie verbringen einen Tag am See. Die beiden werden dicke Freunde.
Eines Tages ist Ivos krank. Er erwartet den Besuch von Blindschleiche. Gerade diesen Tag hat eine Einbrecherbande gewählt, um die Nachbarswohnung auszuräumen. Wie sollen sich die Freunde wehren, wie die Polizei verständigen? In der Wohnung gibt es kein Telefon. Die Situation spitzt sich zu.
Tschechien 1994
82 Minuten, Farbe
Regie: Drahomirá Králová
mit: Petr Franc, Lukás Janota,
Lucie Céchová, Ondrej Kapusta
Meine Kindheit
Zikkimin Kökü
Muzo, ein junger Türke, erinnert sich anlässlich der Hochzeit seiner Jugendfreundin an seine Kindheit:
Seine Familie ist sehr arm. Muzos großer Traum sind Luftballons und richtige Schuhe, nicht die Holzpantoffel, die sein Vater für ihn fertigt. So arbeitet er neben der Schule, verkauft Maiskolben, macht Besorgungen für die Nachbarn, hilft im örtlichen Kino. Schließlich kann er sich rote Gummistiefel kaufen.
Als er sich eines Tages in der Bibliothek aufwärmen will, entdeckt er dort die Welt der Bücher. Nun hat er ein neues Ziel: Er will Lehrer werden.
Türkei 1993
81 Minuten, Farbe
Regie: Memduh Ühn
mit: Emre Akyildiz,
Menderes Samancilar,
Günay Girik
Matilda Bell
No worries
Matilda Bell ist ein aufgewecktes 11-jähriges Mädchen, das mit seinen Eltern auf einer Farm in Australien lebt. Die Familie betreibt, wie viele andere Familien dort, Schafzucht. Matilda ist rundherum glücklich mit dem rauen Landleben und hilft gern bei den Arbeiten auf dem Hof mit. Doch das Glück ist leider nicht ungetrübt. Nach einem verheerenden Sandsturm ist die Farm verwüstet. Die Familie muss, wie viele andere zuvor, aufgeben und in die Stadt ziehen. Für Matilda bricht eine Welt zusammen, sie hört auf zu sprechen.
Australien, Großbritannien 1993
92 Minuten, Farbe
Regie: David Elfick
mit: Amy Terelinck,
Geoff Morell, Susan Lyons,
Geraldine James, David Kaff
Krähen
Wrony
„Die Krähe“ ist ein 9-jähriges Mädchen. Sie hat keinen Vater, und ihre Mutter ist viel beschäftigt. Bei ihren Klassenkameraden und den Lehrern ist sie nicht beliebt. So läuft sie weg. Sie schlendert durch die Straßen. Die Leute beachten sie nicht. Einen Hund versucht sie mit Keksen zu locken, aber er läuft davon als sie einschläft. Da trifft sie ein 3-jähriges Mädchen, das ihr gleich die Hände entgegenstreckt, und sie beschließt am nächsten Tag, die Kleine zu entführen. Gemeinsam ziehen die beiden los. Bis ans Ende der Welt soll die Reise gehen. „Krähe“ ist fasziniert davon, das kleine Mädchen beschützen zu können und zeigen zu dürfen, dass sie es gerne hat.
Polen 1994
66 Minuten, Farbe
Regie: Dorota Kedzierzawska
mit: Karolina Ostrozna,
Kasia Szczepanik, Anna Prucnal, Malgorzata Hajewska
Killer Kid
Der elfjährige Djilai wächst im Libanon auf. Er wird von seiner Familie verkauft und gemeinsam mit anderen Gleichaltrigen, die sein Schicksal teilen, zum Soldaten ausgebildet. Er lernt zu töten ohne nach Gründen zu fragen.
Zur selben Zeit lebt Karim in einem Pariser Vorort. Er ist der Sohn arabischer Einwanderer, fährt leidenschaftlich gerne Skateboard, hört Rap und schaut sich mit seinen Freunden spätnachts Sexfilme an. Seine Freundin ist heroinsüchtig.
Djilai kommt unter dem Namen Laid nach Paris, um seine Mission zu erfüllen: Er soll den Präsidenten erschießen. Er lernt Karim kennen, und dieser wird sein Vorbild in der für ihn fremden Kultur. Djilai/Laid und Karim werden, trotz aller Unterschiede, Freunde – auf Leben und Tod.
Frankreich 1994
95 Minuten, Farbe
Regie: Gilles De Maistre
mit: Teufik Jallab,
Younesse Boudache,
Marc de Jonge, Said Amadis
Der kleine Poet
Lavanya Preeti
Für den kleinen Gopal hat die Schule nichts Interessantes zu bieten. Er streift viel lieber durch den Wald, um Tiere zu beobachten. Und er schreibt Gedichte. Sein Vater ist unzufrieden mit ihm, sein Lehrer glaubt nicht, dass das von Gopal aufgesagte Gedicht wirklich von ihm ist. Gopal ist ein richtiger „Hans guck in die Luft“, und er liebt das Lesen. Immer wieder kann er sich auch die Geschichte von „Gauri und Kedar“, zweier Kinder, die einander ewige Liebe geschworen haben, im Wandertheater ansehen. Und plötzlich scheint diese Geschichte sogar Wirklichkeit zu werden.
Indien 1993
81 Minuten, Farbe
Regie: Apurba Kishore Bir
mit: Tarashankar Mishra,
Bibhutbhusana Prusty,
Aditi Bir, Laltende Rath
Die kleinen Delphine
Ta delfinakia tou Amvrakikou
Der achtjährige Petros und die siebenjährige Anthoula verbringen ihre Ferien gemeinsam in einem Dorf am Meer. Sie sind ihrem Alter entsprechend voller Spontanität und Unschuld. Schon bald treffen sie auf ein anderes Kind, das von der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen ist, weil es am Tuberkulose leidet. Petros und Anthoula kämpfen gegen diese Diskriminierung und gewinnen noch einen Freund fürs Leben.
PREIS DER KINDERJURY (8 bis 10 Jahre),
Internationales Kinderfilmfestival Wien 1994
Griechenland 1993
100 Minuten, Farbe
Regie: Dinos Dimopoulos
mit: Stavros Doyakos,
Constantina Alevra,
Spyros Pantazis, Nikitas Chronis
Kalle und die Engel
Kalle och änglarna
Der achtjährige Kalle verbringt mit seinen Eltern die Ferien bei den Großeltern. Er und sein Vater unternehmen viel miteinander. Gemeinsam bauen sie einen Drachenflieger, um Flugblätter gegen Umweltverschmutzung abzuwerfen. Beim ersten Flugversuch verunglückt der Vater tödlich. „Wie hoch willst du fliegen?“, hatte Kalle ihn gefragt. „Bis zu den Engeln!“ So glaubt Kalle fest daran, dass der Vater nun in den Wolken lebt und als Engel wieder zurückkehren wird. Er ist gar nicht erstaunt, als er eines Morgens einen abgestürzten Engel im Apfelbaum sitzen sieht. Allerdings ist es nicht der Vater, sondern der Engel Michael. Kalle setzt nun alles daran, Michael bei seinem Rückflug zu helfen. Großvater ist der einzige, dem er die Sache mit den Engeln anvertrauen kann, und der hat auch eine fabelhafte Idee.
Norwegen, Schweden 1993
85 Minuten, Farbe
Regie: Ole Bjørn Salvesen
mit: Tom Beck Letessier,
Karl Sundby, Helge Jordal,
Unni Kristin Skagestad,
Jonas, der im Bauch des Wales lebte
Jona che visse nella balena
Eine wahre Geschichte: „Mama erzählte mir die Geschichte von Jonas, der im Bauch des Wales lebte. Sie sagte, wenn es ihm gelungen war, aus dem Bauch des Wales zu kommen, so bräuchten wir keine Angst zu haben.“
Der vierjährige Jonas lebt mit seinen Eltern in Amsterdam. Das Familienglück wird zunächst getrübt durch antisemitische Schikanen. Und es endet als die ganze Familie in ein Konzentrationslager deportiert wird. Jonas‘ Welt ist nun der Lageralltag, Männer in Uniform, Wachhunde, der Kampf um genügend Nahrung. Aber da sind auch die anderen Kinder, die Spiele, die Rivalitäten, wie anderswo auch.
PREIS DER KINDERJURY (10 bis 13 Jahre),
Internationales Kinderfilmfestival Wien 1994
Italien 1993
105 Minuten, Farbe
Regie: Roberto Faenza
mit: Jean-Hugues Anglade,
Juliet Aubrey, Jenner Del Vecchio,
Luke Petterson
Ganesh
Ordinary Magic
Der junge Kanadier Jeffrey lebt mit seinem Vater in Indien. Er hat hier den Namen Ganesh angenommen. Der bedeutet „Der, der Hindernisse beseitigt“. Ganesh wächst wie ein junger Inder auf. Nach dem Tod des Vaters wird Ganesh von seiner Tante Charlotte in Kanada aufgenommen. Er hat Schwierigkeiten, mit dieser so völlig andersartigen Kultur zurechtzukommen. Yoga und Tee trinken sind hier nicht gefragt, dafür Basketballspielen und Partys feiern. Tante Charlotte hat wenig Zeit für ihn, sie hat so schon genug Probleme. Ihr idyllisch gelegenes Haus soll abgerissen werden und einem Luxushotel weichen. Als Ganesh davon erfährt, möchte er das verhindern. Er überredet Charlotte, Einspruch gegen die Enteignung zu erheben. Andererseits wollen der Bürgermeister und ein geldgieriger Investor das Projekt um jeden Preis durchziehen. Gegen Polizisten und Bulldozer setzt Ganesh seine „indischen Kenntnisse““ ein: wie einst Gandhi leistet er gewaltlosen Widerstand. Mit einer Sitzblockade können er und Charlotte gemeinsam mit den Nachbarn und Schulkameraden den Abriss des Hauses verhindern.
Kanada 1993
104 Minuten, Farbe
Regie: Giles Walker
mit: Ryan Reynolds,
Glenne Headley,
David Fox, Heath Lamberts,
Paul Anka
Die Eselshaut
Peau d'âne
Der König (Jean Marais) herrscht mit seiner Königin (Micheline Presle) über ein verzaubertes Reich. Als des Königs Frau verstirbt, verspricht er ihr, niemals eine Frau zu heiraten, die nicht mindestens so schön ist wie sie selber. Nur gibt es im gesamten Königreich keine schönere Frau außer ihrer gemeinsamen Tochter (Catherine Deneuve). Doch die Berater des Königs fürchten um eine legitime Nachfolge auf dem Königsstuhl und drängen ihn, endlich zu heiraten, um einen Sohn zu gebären. Schließlich sieht er keinen anderen Ausweg und entscheidet sich, seine eigene Tochter zu heiraten. Um sie vor dem grausamen Schicksal zu bewahren, erhält die Prinzessin von der Fee Lilas (Delphine Seyrig) Unterstützung. Versteckt unter dem Fell eines Esels lebt die Prinzessin inmitten eines Waldes. Eines Tages aber wird sie von einem jungen Prinzen entdeckt, der sich unsterblich in sie verliebt und alles dran setzt, sie zu heiraten.
„Die Sehnsüchte der jungen Prinzessin und ihres Prinzen erinnern an die zweier lebensfroher Hippies in einem farbenprächtigen Fantasy-Film. So ist DIE ESELSHAUT weit mehr als ein zeitloses Kindermärchen: ein hintergründig-humorvolles Zeugnis seiner Zeit.“ (Arte)
Frankreich 1970
89 Minuten, Farbe
Regie: Jacques Demy
mit: Catherine Deneuve,
Jean Marais, Micheline Presle,
Jacques Perrin, Delphine Seyrig
Bando und der goldene Fußball
Le ballon d'or
In einem kleinen Hüttendorf in Guinea träumt der zwölfjährige Bando davon, einmal ein großer Fußballstar zu werden. Bando muß seiner Familie beim Viehhüten und bei der Feldarbeit helfen, doch in seiner Freizeit spielt der Junge für sein Leben gerne Fußball. Als vielbewunderter „Turbo von Makono“ läuft er wie der Blitz, und der Medizinmann prophezeit ihm eine große Karriere. Doch zuerst kommt alles ganz anders: Eine junge französische Ärztin schenkt ihm einen kostbaren Lederfußball, mit dem Bando durch einen Fehlschuss ein Feuer auslöst. Der Missetäter ergreift mit seinem Ball die Flucht und landet nach manchem Abenteuer in der Großstadt, wo er in einer Werkstatt für wenig Geld Touristensouvenirs herstellt. Als er zufällig wieder seine Fußballkünste zeigen kann, wird der reiche Fischhändler Béchir auf ihn aufmerksam, und Bando findet auf Béchirs Vermittlung Aufnahme in der Fußballschule des berühmten Trainers Karim. Kaum ist aus dem talentierten Jungen eine landesweite Berühmtheit geworden, will Béchir „seine Investition“ gewinnbringend vermarkten. Er vermittelt seinen „Schützling „an den französischen Fußballclub St. Etienne. Gegen den Widerstand Karims und der französischen Ärztin bricht Bando nach Europa auf.
PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1994
Frankreich, Guinea 1993
90 Minuten, Farbe
Regie: Cheik Doukouré
mit: Aboubacar Sidiki Soumah,
Salif Keita, Agnès Soral