Kategorie: ab 13 Jahren
Saudade – Die Sehnsucht in mir
Saudade fez morada aqui dentro
Bruno lebt mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder in einer kleinen Stadt in Brasilien. Als bei dem 15-jährigen lebenslustigen Teenager eine unheilbare Augenkrankheit diagnostiziert wird, die zur Erblindung führen wird, ist das für alle ein schwerer Schlag. Darüber hinaus muss sich Bruno auch durch die Wirren des Teenageralltags kämpfen: Partys, Rivalitäten und unerfüllte Liebe. Als die vollständige Erblindung früher als erwartet und sehr plötzlich einsetzt, verliert sich Bruno anfänglich in Angst und Hoffnungslosigkeit. Doch nach und nach kann er sein Schicksal annehmen und daran wachsen.
Einfühlsam und fern von pathetischem Drama bleibt der Film immer ganz nah am Hauptdarsteller und schafft es, so eine beeindruckende Intensität herzustellen.
Brasilien 2022
108 Minuten, Farbe
Regie: Haroldo Borges
mit: Bruno Jefferson, Angela Maria, Ronnaldy Gomes, Terena França, u.a.
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portugiesische Originalfassung, deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
Habanero Film Sales
Juniors
Alles beginnt mit einem verpfuschten Haarschnitt. Jordan und Patrick verbringen ihre Nachmittage damit, Kampfspiele im Internet zu spielen. Als die Spielkonsole kaputt geht, fehlt das Geld, um eine neue zu kaufen. Und so benutzen die beiden Jordans Glatze dazu, in einem Fake Video um Spenden für eine Krebsbehandlung zu bitten. Am nächsten Tag weiß die ganze Schule von Jordans angeblicher Erkrankung. Plötzlich schlagen dem ehemaligen Außenseiter Sympathie und Loyalität entgegen. Aber wie windet man sich aus einem immer dichteren Lügengespinst unbeschadet wieder heraus?
Nicht ohne Mitgefühl werden die Abgründe ausgelotet, die ein vermeintlich harmloser Jungenstreich nach sich ziehen kann, aber auch das seltsam veränderte Verhalten von Menschen angesichts einer todbringenden Krankheit.
Frankreich 2022
95 Minuten, Farbe
Regie: Hugo Thomas
mit: Vanessa Paradis, Ewan Bourdelles, Noah Zandouche, u.a.
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französische Originalfassung,
deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
WTFilms
Don’t Talk to Irene
Irenes größter Wunsch ist es, Cheerleaderin zu werden – ungeachtet ihres Übergewichts und ihrer mangelnden Beliebtheit in ihrer Schule. Irene wird gemobbt und von den KlassenkollegInnen in eine Falle gelockt. Zu zwei Wochen Strafdienst im Altersheim verurteilt, beginnt sie, mit den BewohnerInnen eine Choreographie einzustudieren und meldet die Gruppe zu einem TV-Talentwettbewerb an. Die Seniorinnen und Senioren sind anfangs wenig begeistert, aber bald lassen sie sich von Irenes Freude anstecken.
Ein vergnüglicher Film darüber, dass man keine „idealen“ Körpermaße haben muss, um großartig zu sein, und dass grenzenloser Optimismus Wunder bewirken kann.
PREIS DER JURY, Austin Film Festival
BESTER SPIELFILM, Canadian Comedy Awards
SeniorInnen beim 30. Internationalen Kinderfilmfestival
„Kann man sich die Filme beim Kinderfilmfestival ansehen, auch wenn man schon lange kein Kind mehr ist?“ Diese Frage wurde eingangs des 30. Internationalen Kinderfilmfestivals gestellt und mit „natürlich, selbstverständlich“ beantwortet. Grund genug für mich, um mich vereint mit meinen SeniorInnen aus dem Seniorentreff Schlagergasse auf den Weg zum Film DON’T TALK TO IRENE zu machen. Der Plot wirkte ideal, da er erstens in englischer Originalfassung gezeigt wurde (wir versammeln uns wöchentlich zu einer zweistündigen englischen Konversation), und zweitens zu einem großen Teil in einem Altersheim spielt. Die Altersempfehlung (13+) wurde locker erfüllt, wie einige launisch bemerkten. Der Film kam inhaltlich sehr gut an, einige SeniorInnen fanden, dass der Titel Kinderfilmfestival ein wenig irreführend sei, die behandelten Themen sind für jedermann/-frau allgegenwärtig und universell. Neben der beeindruckenden Hauptdarstellerin hat den SeniorInnen besonders die Szene gefallen, als die Alten einen Bus kurzschlossen und kidnappten, um rechtzeitig zu einem Auftritt zu kommen. Einzig an der streckenweise derben Wortwahl haben sie sich gestoßen. Den Gesamteindruck hat dieser Umstand aber nicht nachhaltig beeinflusst, alle freuen sich schon auf das nächste Festival im November 2019.
Martin Freytag
Kanada 2017
86 Minuten, Farbe
Regie: Pat Mills
mit: Michelle McLeod, Geena Davis, Anastasia Phillips, Scott Thompson, u.a.
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Weltvertrieb:
The Film Sales Company
Little Wing
Tyttö Nimeltä Varpu
Varpu ist mit ihren zwölf Jahren auf sich allein gestellt. Ihre ständig überforderte Mutter ist mit eigenen Problemen beschäftigt und denkt so viel über ihre verpatzten Führerscheinprüfungen und einen neuen Partner nach, dass sie darüber sogar Varpus Geburtstag vergisst. Einen emotionalen Ausgleich findet das junge Mädchen im Reitunterricht. Hier fühlt sie sich frei und glücklich. Ihr großer Wunsch aber ist es, den Vater kennenzulernen, an den sie sich kaum erinnern kann. Um ihn zu finden, begibt sich Varpu auf eine Reise in den hohen Norden.
Einfühlsam erzählt der Film von einem jungen Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, das seinen Platz in der Welt sucht und findet.
Finnland 2016
100 Minuten, Farbe
Regie: Selma Vilhunen
mit: Linnea Skog, Paula Vesala, Lauri Maijala, Santtu Karvonen, u.a.