Die Eigenschaften der Metalle

Le proprietà dei metalli

Pietros Fähigkeit, Metalle mit der Kraft seiner Gedanken zu verbiegen, ist in dem kleinen italienischen Dorf, in dem er lebt, bekannt. Pietro möchte diese Fähigkeit nicht ausstellen oder deshalb interessant sein. Als ein auswärtiger Professor sich für ihn zu interessieren beginnt, tun sich jedoch für Pietros Vater ungeahnte Möglichkeiten auf. Sein Hof ist verschuldet, und eine Teilnahme an einem wissenschaftlichen Experiment würde alle Sorgen tilgen. Aber wird sich Pietro mit den strikten Regeln einer wissenschaftlichen Untersuchung zurechtfinden?

 

In ruhigen Bildern wird der karge italienische Bergbauernalltag in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts dargestellt und dabei das feinfühlige Porträt eines Jungen gezeichnet, der nichts Besonderes, sondern einfach nur er selbst sein möchte. 



Altersempfehlung: 10+
Italien 2023
93 Minuten, Farbe
Regie: Antonio Bigini

mit: David Pasquesi, Martino Zaccara, Antonio Buil Pueyo, Edoardo Marcucci, u.a.

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italienische Originalfassung, deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
True Colours

Popular Theory

Erwin ist ein hochbegabtes Mädchen und deshalb trotz ihrer jungen Jahre schon in der High School. Das bringt es mit sich, dass sie sozial isoliert ist und sich mit dem Plakat Erwin Schrödingers, das in ihrem Zimmer hängt, unterhalten muss. Doch dann kommt Winston als neuer Schüler in ihre Klasse. Auch er zeichnet sich durch einen scharfen Geist aus. Nach einigem Zaudern tut sich Erwin mit ihm zusammen, um für einen Schulwettbewerb eine chemische Substanz zu entwickeln, die die Beliebtheitshierarchie in der Schule vollkommen umkrempeln wird.

 

Schräg, schrill, aber auch zutiefst philosophisch und filmisch ungewöhnlich fantasievoll werden in diesem Film die Fragen behandelt, was echte Freundschaft ist und wie man zum Schwarm der Schule wird.



Altersempfehlung: 10+
USA 2023
100 Minuten, Farbe
Regie: Ali Scher

mit: Sophia Reid-Gantzert, Lincoln Lambert, Cheryl Hines, Marc Evan Jackson, u.a.

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englische Originalfassung,
deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
Blue Fox Entertainment

Mein ganz eigener Zirkus

Mon cirque à moi

Seit sie denken kann, fährt Laura viele Monate im Jahr mit ihrem Vater und seinem Kompagnon in einem Wohnwagen durch Kanada, um kleine Etablissements und Jahrmärkte mit ihrer Clownshow zu bespielen. Ihr Vater Bill liebt seine Freiheit und wehrt sich gegen alles, was auch nur den Hauch von Bürgerlichkeit verströmt. Laura jedoch beginnt sich nach einem geordneten Leben und einem vollen Kühlschrank zu sehnen. Sie möchte regelmäßig und in eine bessere Schule gehen und ein festes Zuhause haben. Wird sie sich gegen ihren Vater durchsetzen können?

 

Von einer großartigen Hauptdarstellerin getragen, erzählt der Film vom bewegenden Kampf eines jungen Mädchens darum, in ihren Bedürfnissen wahrgenommen und im Erleben ihres Traumes erfolgreich zu werden.



Altersempfehlung: 10+
Kanada 2020
105 Minuten, Farbe
Regie: Miryam Bouchard

mit: Patrick Huard, Sophie Lorain, Jasmine Lemée, Robin Aubert, Mathilde Boucher, u.a.

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französische Originalfassung,
deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
attraction

Sumo Kid

Malenkiy voin

Die Liebe zum Sumōringen hat sein Vater ihm eingepflanzt, als Vitya noch ein kleiner Junge war. Dann verließ er die Familie und ging nach Japan. Seither hat Vitya einen Traum: Er möchte an der Jugendweltmeisterschaft in Tokyo teilnehmen, wo er hofft, seinen Vater wiederzutreffen und ihn nach Hause holen zu können. In dieses Ziel steckt Vitya sein ganzes Herzblut, holt sich den besten Trainer und aus seinem Körper alles heraus, was er kann. Tatsächlich schafft er, sich trotz korrupter Gegner für die Teilnahme zu qualifizieren, doch dann macht ihm Covid19 einen Strich durch die Rechnung.

 

Ein charismatischer Hauptdarsteller, der uns durch diesen Film geleitet, macht uns die schrägsten Unglaubwürdigkeiten glauben – bis zum bittersüßen Happy End.



Altersempfehlung: 10+
Russland 2021
88 Minuten, Farbe
Regie: Ilya Ermolov

mit: Ilya Sigalov, Mariya Lobanova, Kamil Larin, Nikolay Shrayber, u.a.

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russische Originalfassung,
deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
leopolis

Calamity

Calamity, une enfance de Martha Jane Cannary

Mit einem Siedlerzug sind Martha Jane, ihre beiden jüngeren Geschwister und ihr Vater nach Oregon unterwegs, wo sie sich ein besseres Leben erhoffen. Als sich der Vater schwer verletzt, lernt das junge Mädchen reiten und den Planwagen steuern, zieht sich Hosen an und schneidet sich die Haare. Solches Verhalten sorgt unter den frommen Siedlern für Aufregung. Als Martha Jane des Diebstahls beschuldigt wird, macht sie sich allein auf den Weg, um den wahren Täter aufzuspüren und als Calamity Jane berühmt zu werden.

 

Calamity Jane, die es tatsächlich gab, hat als Kultfigur immer wieder zu Verfilmungen angeregt. Dieser außergewöhnlich gestaltete Animationsfilm fokussiert auf ihre Kindheit und lässt für Fans von Abenteuergeschichten keine Wünsche offen.

 

PREIS DER KINDERJURY,

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2021



Altersempfehlung: 10+
Frankreich, Dänemark 2020
82 Minuten, Farbe
Regie: Rémi Chayé

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Der Club der hässlichen Kinder

De Club van Lelijke Kinderen

„Sauber bleiben!“ So lautet der Slogan des neuen Präsidenten Isimo, dem Paul und andere Kinder, gepaart mit der entsprechenden Geste, allgegenwärtig  ausgesetzt sind. Alle machen mit. In der Schule wird frühmorgens der Tag schön gesungen, und die Medien – auch Pauls Vater, der Journalist ist  – stimmen in den Kanon mit ein. Als Kinder, die nicht Isimos Schönheitsideal entsprechen, auf ein „ Auffrischungscamp“ geschickt werden, ist Paul mit seinen großen abstehenden Ohren dabei. Er kann fliehen und bekommt Hilfe von einer Seite, von der er am wenigsten damit gerechnet hätte. Die Revolution kann beginnen!

 

Sehr spannend und filmästhetisch perfekt wird das Thema des Mutes zum Widerstand gegen staatliche Willkür und Diskriminierung beeindruckend in Szene gesetzt.

 

 

Farbe zeigen!

Ein Gespräch mit dem niederländischen Regisseur Jonathan Elbers

(RAY-Filmmagazin, Sonderausgabe November 2021)



Altersempfehlung: 10+
Niederlande 2019
91 Minuten, Farbe
Regie: Jonathan Elbers

mit: Sem Hulsmann, Faye Kimmijser, Narek Awanesyan, Jeroen van Koningsbrugge

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Mein Bruder, der Superheld

Mio fratello rincorre i dinosauri

Ein Superheld soll dieser kleine Kerl mit den zusammengewachsenen Zehen sein, der Bruder, den Jack sich immer schon gewünscht hat. Im Lauf der Jahre findet er aber heraus, dass es nicht Superkräfte sind, die Gio besonders machen, sondern dass sein Bruder mit Trisomie 21 zur Welt gekommen ist. Je älter Jack wird, umso mehr beginnt er sich für Gio zu schämen. Als er in eine neue Schule kommt, versteckt er seinen Bruder vor seinen neuen Freunden und versteigt sich sogar in der Behauptung, dass er tot sei. Damit löst Jack eine ungewollte Entwicklung aus, die er nicht mehr aufhalten kann.

 

Behutsam konzentriert sich der Film ganz auf die Nöte eines heranwachsenden Jugendlichen, der mit der Situation nicht zurechtkommt, am Ende aber erkennt, dass die Liebe alles ist, was zählt.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2021

BESTER EUROP. JUGENDFILM, EFA Young Audience Award 2020



Altersempfehlung: 12+
Italien 2019
102 Minuten, Farbe
Regie: Stefano Cipani

mit: Francesco Gheghi, Lorenzo Sisto, Arianna Becheroni, Alessandro Gassmann, u.a.

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deutsche Fassung

Daniel

Daniel fait face

Als sich Daniel bei der Probe für eine Tanztheateraufführung der Schule die Gelegenheit bietet, Marthe heimlich beim Umziehen zuzusehen, kann er der Versuchung nicht widerstehen. Fasziniert von der Schönheit, die sich ihm bietet, und gleichzeitig betroffen von seiner Tat lässt er sich dabei von Marthe erwischen. Es folgt ein Eiertanz der Gefühle – Scham, Verstörtheit und Befangenheit, aber auch schöne, noch nicht benennbare Gefühle schleichen sich in den Schulalltag der beiden Kinder, in dem der Tango weiter geprobt und das Verhalten für den Ernstfall eines Terroranschlages geübt wird.

 

Mit der Verletzung von Grenzen schiebt sich ein poetisches Moment in die alltäglichen Begebenheiten, wunderbar eingefangen von einer Kamera, die immer nah an den ProtagonistInnen bleibt.

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Berlinale 2019



Altersempfehlung: 10+
Frankreich 2018
59 Minuten, Farbe
Regie: Marine Atlan

mit: Théo Polgár, Madeleine Follacci,
Tristan Bernard, Aurélien Gabrielli, u.a.

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Selma und Johanna

Selma & Johanna - En roadmovie

Johanna fühlt sich ungerecht behandelt: Sie soll nicht versetzt werden und die vierte Klasse wiederholen. Da würde sie ja von ihrer Freundin Selma getrennt werden, die in der Schule keine Probleme hat. Aber schließlich gibt es ja den europäischen Gerichtshof in Straßburg, um solche Angelegenheiten zu regeln. Die beiden zehnjährigen Mädchen überlegen nicht lange und brechen zu einer Fahrt ins Ungewisse auf. Erst langsam wird ihnen so richtig klar, worauf sie sich da eingelassen haben. Denn eigentlich wissen sie nicht einmal so genau, wie weit “Europa” entfernt ist. Am Schluss ihrer Reise nimmt aber alles ein gutes Ende!



Altersempfehlung: 10+
Schweden 1997
85 Minuten, Farbe
Regie: Ingela Magner

mit: Anna Sjögren,
Grete Havnesköld,
Jan Mybrand, Johan Widerberg

Gritta vom Rattenschloss

Die 13-jährige Gritta lebt mit ihrem Vater und vielen Ratten in einem halb zerfallenen Schloss. Eigentlich ein lustiges Leben, bis Papa die launische und rattenhassende Gräfin Nesselkrautia heiratet . . .

 

Ein Kinderfilm nach einem Märchenroman von Bettina von Arnim.



Altersempfehlung: 10+
DDR 1985
83 Minuten, Farbe
Regie: Jürgen Bauer

mit: Nadja Klier, Hermann Beyer, Suher Saleh

Reyno

Reyno 11 år, soldat

Obwohl erst 11 Jahre alt, ist Reyno der große Bruder für seine vielen Geschwister. Er kann ein verspieltes Kind sein, in Gegenwart der nicaraguanischen Soldaten, denen er sich angeschlossen hat, ist er ein Erwachsener. Er hat eine Uniform und lernt, ein Gewehr zu benützen.

Reyno ist ein Kind und ein Soldat. Er ist sehr ängstlich und sehr tapfer.



Altersempfehlung: 10+
Schweden 1987
65 Minuten, Farbe
Regie: Peter Torbiörnsson

On My Own

El Atzmi

Tzion ist elf Jahre alt und lebt bei seiner Großmutter. Er ist Mitglied einer Straßenbande und eng mit Marco befreundet. Sein Leben ändert sich, als er zu Pflegeeltern gebracht wird. Sein “Pflegebruder” Nir ist anders als er, auch seine KlassenkameradInnen scheuen den Kontakt zu dem “Fremden”. Und so steht Tzion vor der schwersten Entscheidung seines Lebens: Soll er sich dem aus dem Gefängnis entwischten Marco anschließen oder bei seinen Pflegeeltern und Nir bleiben? Tzion entscheidet sich, alleine fortzugehen, aber schon kurze Zeit später ist er davon überzeugt, dass er zu seiner Pflegefamilie zurück muss.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1989



Altersempfehlung: 10+
Israel 1988
96 Minuten, Farbe
Regie: Tamir Paul

mit: Akrik Ohana,
Tchia Danon, Eitan Hammus

Emmas Schatten

Skyggen af Emma

Die 12-jährige Emma beschließt, ihre reichen Eltern, die sie oft vernachlässigen und alleine lassen, zu bestrafen und inszeniert ihre eigene Entführung. Bei diesem Abenteuer gerät sie zufällig in das Arbeiterviertel Kopenhagens. Dort lernt sie Malthe kennen. Nach einigen Tagen bemerkt Emma, dass Malthe als schwedischer Immigrant Opfer aller möglichen Intrigen ist, und sie beschließt, sich um ihn zu kümmern und ihm eine bessere Welt zu zeigen. Emma fordert Lösegeld von ihren Eltern und schafft es, das Geld vor den Augen der Polizei wegzuschnappen. Doch langsam schließt sich der Kreis um sie und Malthe.



Altersempfehlung: 10+
Dänemark 1990
99 Minuten, Farbe
Regie: Søren Kragh-Jacobsen

mit: Line Kruse, Börje Ahlstedt,
Erik Wedersøe

Das Pony vom ersten Stock

Mig og Mama Mia

Rikke, 11 Jahre alt, lebt mit ihrer Großmutter in einem der Vorstadtbezirke von Kopenhagen. Sie hat nette Freunde und bewundert ihre Lehrerin. Obwohl ihr Vater sie verwöhnt, tröstet sie das nicht über den Tod ihrer Mutter hinweg. Eines Tages entdeckt Rikke einen Wettbewerb, bei dem ein Pony zu gewinnen ist – und tatsächlich gewinnt sie den ersten Preis! Was soll sie aber mit einem Pony anfangen? Sie nimmt es einfach mit in ihre Wohnung!



Altersempfehlung: 10+
Dänemark 1989
85 Minuten, Farbe
Regie: Erik Clausen

mit: Christina Haagensen,
Michael Falch, Tammi Øst,
Leif Sylvester

Das Geheimnis von St. Agil

Les disparus de St. Agil

Ein Internatsschüler verfolgt einen nächtlichen Eindringling, entlarvt eine Falschmünzerbande und befreit einen seiner Mitschüler aus der Gewalt der Ganoven.

 

Der 1938 entstandene Film ist ein atmosphärisch dichtes Spannungsstück aus der Wunschwelt abenteuerlustiger Buben.



Altersempfehlung: 10+
Frankreich 1998
94 Minuten, S/W
Regie: Christian Jacque

mit: Erich von Stroheim,
Michel Simon, Charles Aznavour

Hand aufs Herz

La fracture du myocarde

Einzelkind Martin hat ein Problem: Seine alleinerziehende Mutter ist überraschend gestorben, wahrscheinlich an einem Herzmuskelriss. Seit vorgestern liegt sie tot in ihrem Bett. Martins vertrauenswürdigste Klassenkameraden helfen ihm, den Tod zu verheimlichen, damit er nicht in ein Heim gesteckt wird. Gemeinsam beerdigen sie nachts auf eigene Faust die Verstorbene im Kasten einer Standuhr.

 

Die makaber-skurrile Geschichte ist voll von sensiblem Humor und zärtlicher Freundschaft.



Altersempfehlung: 10+
Frankreich 1990
105 Minuten, Farbe
Regie: Jacques Fansten

mit: Sylvain Copans,
Nicolas Parodi, Cecilia Rouaud,
Dominique Lavanant

Stand by Me

Im Sommer des Jahres 1959 machen sich Gordie, Chris, Teddy und Vern, vier Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren, auf die Suche nach der Leiche des vom Zug erfassten Ray Brower. Den Eisenbahngleisen entlang marschieren die vier in ihr bisher größtes Abenteuer. Schon kurz nach dem Aufbruch bemerken sie, dass sie den Proviant vergessen haben. Zwischen ihnen und dem nächsten Gemischtwarenladen liegt der Schrottplatz, der angeblich von einem scharfen Hund bewacht wird. Es wird gelost, wer den Proviant besorgen muss, und Gordie verliert. Auf dem Rückweg taucht der Wachhund auf, aber er stellt sich als harmlose Promenadenmischung heraus. Kurze Zeit später stoßen sie auf eine tiefe Schlucht, über die eine schmale Eisenbahnbrücke führt. Sollte ein Zug kommen, gäbe es keine Ausweichmöglichkeit. Die Alternative wäre ein kilometerlanger Umweg. Die vier entschließen sich für das Risiko. Mitten auf der Brücke hören sie das Pfeifen eines Zuges, und nur durch einen waghalsigen Sprung in die Tiefe können sie sich retten. Am nächsten Morgen sehen sie ihr Ziel, den Royal River. Sie verlassen den Schienenstrang und kämpfen sich durch den dichten Wald vor, wo sie in einem Gebüsch die Leiche entdecken. Das erwartete Triumphgefühl bleibt aus. Sie kehren ohne Ray Brower nach Hause zurück und erledigen die Sache mit einem anonymen Telefonanruf bei der Polizei. Auf ihrem langen Weg sind Gordie, Chris, Teddy und Vern ein wenig älter und ein wenig erwachsener geworden.

 

Vorlage des Films ist eine sensible, autobiografisch getönte Geschichte Stephen Kings. Auf die Elemente des Horrors hat er dabei gänzlich verzichtet. Und auch Regisseur Rob Reiner setzt nicht auf vordergründige Spannungseffekte, sondern auf eine lyrisch anmutende Grundstimmung, die er mit viel Einfühlungsvermögen, leisem Humor und durch das authentische Spiel der Hauptdarsteller bis zum Ende halten kann. Ein bemerkenswert unaufdringlicher, lebensnaher Film über Gefühle von Jugendlichen, über die Bedeutung von Freundschaften und über Wunschträume und Lebenserwartungen. So ist auch die Entdeckung der Leiche nicht schockierend, höchstens ernüchternd, ein Augenblick bodenloser Leere. Der tote Junge ist weder erschreckend noch geheimnisvoll, er ist einfach tot.

(nach Kino für Kinder)



Altersempfehlung: 10+
USA 1986
87 Minuten, Farbe
Regie: Rob Reiner

mit: Will Wheaton, River Phoenix,
Corey Feldman, Jerry O’Connell,
Richard Dreyfuss,
Kiefer Sutherland

Kleine Revolte

Pequeña revancha

Eine Militärdiktatur irgendwo in Lateinamerika: Selbst in dem kleinen Dorf, in dem der 12-jährige Pedro mit seinen Eltern lebt, ist die politische Realität allgegenwärtig. Freunde und Verwandte verschwinden, Pedros Eltern hören heimlich Radio, und Pedro muss, zum Entsetzen seiner Eltern, im Auftrag der Regierung einen Schulaufsatz mit dem Thema “Was meine Familie am Abend macht” schreiben. Als die Militärpatrouille Pedros Hund Rocky absichtlich tötet, beschließt der kleine Junge, gemeinsam mit seinen Freunden eine Widerstandsgruppe zu gründen und Rache zu nehmen: Der Strohpuppe, die traditionellerweise zu Ostern verbrannt wird, fehlt noch eine Hose, und Pedro stiehlt des Bürgermeisters Beinkleider. Zum Schluss erzählt Pedro seinen Eltern von dem Schulaufsatz, für den er gelobt worden ist. Der Aufsatz ist eine Mischung aus Lügen und Belanglosigkeiten, und die Eltern können aufatmen – Pedro beginnt erwachsen zu werden.

 

KLEINE REVOLTE räumt mit dem Vorurteil auf, dass Kinder von Politik nichts verstehen. Sie finden einen eigenen, mehr gefühlsmäßigen Zugang zu politischen Ereignissen. Die Kinder setzen sich mit den Geschehnissen und den Verantwortlichen auf ihre Weise auseinander. Aber trotz der Ernsthaftigkeit seines Themas ist KLEINE REVOLTE auch ein fröhlicher Film. Selbst in einer Zeit politischer Repression geben die Menschen die Hoffnung nicht auf. Der Film bezieht sich nicht auf Venezuela, sondern könnte sich überall zutragen, wo es Unterdrückung gibt. Gedreht wurde mit LaiendarstellerInnen, die lineare Erzählweise und die spürbare Identifikation der jugendlichen SchauspielerInnen mit der Geschichte machen den kraftvollen und geradlinigen Charakter von KLEINE REVOLTE aus. 



Altersempfehlung: 10+
Venezuela 1985
93 Minuten, Farbe
Regie: Olegario Barrera

mit: Carmencita Padrón,
Yoleigret Falcón, Elisa Escámez,
Carlos Sánchez

Kenny

Kenny (The Kid Brother)

Kenny Easterday ist ein fröhlicher, aufgeweckter Junge, der all die Dinge mag, die Buben in diesem Alter eben mögen. Vor allem hängt Kenny an seinem Skateboard – denn Kenny mussten kurz nach seiner Geburt beide Beine amputiert werden. Mit verblüffender Geschicklichkeit meistert er sein Schicksal, kann auf den Händen fast so schnell gehen wie andere auf ihren Beinen, flitzt mit dem Skateboard durch die Gegend und geht seiner Familie mit seinem vorlauten Mundwerk manchmal ganz schön auf die Nerven. Eines Tages kommt ein französisches TV-Team nach Pittsburgh, um einen Dokumentarfilm über Kenny zu drehen. Der Regisseur begnügt sich jedoch nicht damit, das “wirkliche” Leben der Easterdays zu filmen, sondern lässt die Familie Situationen nachstellen, die fern ihres Alltags liegen. Und Kennys Schwester verliebt sich Hals über Kopf in den französischen Kameramann und lässt seinetwegen ihren Freund abblitzen. Sharon hatte schon kurz nach Kennys Geburt die Familie verlassen, weil sie sich nicht vorstellen konnte, mit einem verkrüppelten Bruder zusammenzuleben. Auch ihr derzeitiger Aufenthalt im Hause ist nicht von Dauer. Ihre Mutter macht ihr Vorwürfe wegen der Affäre mit dem Kameramann, und mit Kenny kommt Sharon immer noch nicht klar. Sie zieht wieder aus, doch diesmal fährt Kenny ihr per Anhalter hinterher. Erst als Sharon ihm gesteht, da· sie ihn gehasst hat, als er auf die Welt kam, weil sie sich so sehr einen gesunden Bruder gewünscht hatte, und sie sich jetzt dafür schuldig fühlt, finden beide einen Weg, einander zu verstehen und zu lieben.

 

Ein Höhepunkt des sozial engagierten Films. Die Geschichte eines 13-jährigen, der weniger mit seiner Behinderung als mit den Vorurteilen seiner Umwelt zu kämpfen hat. Ein dokumentarischer Spielfilm, der weder Mitleid noch Sentimentalität hervorruft, sondern Bewunderung und Lebensfreude.



Altersempfehlung: 10+
USA, Kanada, Japan 1987
95 Minuten, Farbe
Regie: Claude Gagnon

mit: Kenny Easterday,
Caitlin Clarke, Liane Curtis,
Zack Grenier, Alain Saint-Alix

Tango Argentino

Der 10-jährige Nikola lebt mit seinen Eltern zusammen, die unfähig sind, ein “normales” Leben zu führen. Sein Vater, ein erfolgloser Musiklehrer, spielt auf Hochzeiten, um über die Runden zu kommen. Seine Mutter, die nie gearbeitet hat, beschließt, sich älterer Menschen anzunehmen, die allein leben. Nikolas Eltern streiten sich ununterbrochen und kümmern sich kaum um den Jungen. Als seine Mutter die Last zu viel wird, überträgt sie Nikola ein paar ihrer “Fälle”. Er nimmt seine Aufgabe mit Freude und Ernst wahr und wird den älteren Menschen ein Freund. Doch mit der Zeit sterben seine “Klienten” bis auf Julio Popovic, der einst ein berühmter Sänger argentinischer Tangos war.



Altersempfehlung: 10+
Jugoslawien 1992
93 Minuten, Farbe
Regie: Goran Paskaljevic

mit: Mija Aleksic, Miki Manolovic,
Nikola Zarkovic, Pamela Perari

Wenn die Sterne das Meer treffen

Quand les étoiles rencontrent la mer

Als sein jüngerer Freund am Marktplatz des Ortes zusammengeschlagen wird, weiß er, dass sich sein Leben für immer ändern wird. – Wer ist er selbst, woher kommt er, wo sind seine Eltern geblieben? Fragen, die ihn beschäftigen, seit er denken kann. Wenn er nicht einen verkrüppelten Fuß hätte, so würde er auf der ganzen Welt seine Mutter suchen. Kapila, der Hauptheld des Films, weiß zu Beginn des Films weniger als wir, die Zuschauer. Wir kennen die Vorgeschichte, die Kapila erst im Laufe seiner Irrwege zu enthüllen hat. Ein Aberglaube der Ureinwohner Madagaskars besagt, dass Kinder, die bei einer Sonnenfinsternis geboren wurden, ihr Leben lang von einem bösen Stern verfolgt werden.



Altersempfehlung: 10+
Frankreich, Madagaskar 1995
82 Minuten, Farbe
Regie: Raymond Rajaonarivelo

mit: Jean Rabenjamina,
Louis Vahandanitra,
Aimée Razadfindrafarosoa

Die drei Juwelen. Eine Erzählung aus Palästina

Hikayatul Jawahiri Thalath

Youssef lebt mit seiner Mutter und seiner Schwester in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen. Sein Vater ist im Gefängnis, sein Bruder wird von den israelischen Soldaten gesucht. Um seine Familie zu unterstützen, verkauft der Junge Vögel, die er selbst gefangen hat. Bei seinen Ausflügen in den Wald begegnet ihm eines Tages das Zigeunermädchen Aida, in das er sich sofort verliebt. Aida hat ihrer Großmutter versprochen, nur denjenigen zu heiraten, der drei Juwelen aus einer Kette wieder findet, die in Südamerika verloren gegangen sind. Youssef ist natürlich sofort darauf erpicht, Aida die wertvollen Steine wiederzubringen. Das palästinensische Lager verwandelt sich in eine Welt der Phantasie und des Märchens: Mit Hilfe eines Freundes versteckt er sich in einer Fracht Orangen, die nach Europa verschifft werden soll.



Altersempfehlung: 10+
Belgien, Großbritannien, Palästina 1995
107 Minuten, Farbe
Regie: Michel Khleifi

mit: Mohammad Nahhal,
Hana' Ne'meh,
Ghassan Abu Lida

Wahrheit oder Wagnis

Sanning eller konsekvens

Nora ist zwölf Jahre alt und kommt in eine neue Klasse, wo sie niemanden kennt. Sie würde gerne von der schicken Fanny und ihrer Busenfreundin Sabina akzeptiert werden. Wenn es um Mode, Musik oder Jungs geht, wissen die beiden, “wo es lang geht”. Da ist aber auch noch Karin, die ein bisschen zu dick ist und Eltern hat, die ihr nicht erlauben, an Parties teilzunehmen. Nora ist es unangenehm, dass Karin so offensichtlich um ihre Freundschaft bemüht ist und sie sogar zu sich nach Hause einlädt. Und dann ist da noch dieses blöde Partyspiel, bei dem man entweder die Wahrheit sagen oder das tun muss, was die anderen von einem verlangen.



Altersempfehlung: 10+
Schweden, Finnland 1997
80 Minuten, Farbe
Regie: Christina Olofson

mit: Tove Edfeldt,
Alexandra Dahlström,
Anna Gabrielson,
Emelina Lindberg-Filippopoullou

Leni

Deutschland 1937: Kurz nach ihrer Geburt kommt Leni zu Pflegeeltern auf einen Bauernhof im Allgäu. Die Aibeles, beide nicht mehr jung, schließen das Kind bald in ihr Herz. Doch der übereifrige Bürgermeister des Dorfes findet heraus, dass mit dem Kind “abstammungsmäßig” etwas nicht stimmt. Lenis Mutter ist Jüdin, und damit ist Leni nach der herrschenden Naziideologie nicht reinrassig. Das Unheil ist nicht mehr aufzuhalten. Denunzianten, Mitläufer, Bürokraten und Obrigkeitshörige tun ihres dazu, dass Leni, inzwischen fünf Jahre alt, zunächst in ein Sammellager nach München kommt und von dort nach Auschwitz deportiert wird.



Altersempfehlung: 10+
Deutschland 1994
86 Minuten, Farbe
Regie: Leo Hiemer

mit: Hannes Thanheiser,
Johanna Thanheiser,
Christa Berndl, Martin Abram,
Franz Buchrieser

Das Löwenzahnspiel

Blazen tot honderd

Der zwölfjährige Maurits lebt mit seinem Vater, einem Künstler, in einem holländischen Dorf nahe eines großen Flusses. Ein Jahr nach dem Tod seiner Mutter kann Maurits den Verlust des geliebten Menschen immer noch nicht akzeptieren. An einem Frühlingstag lernt Maurits die geheimnisvolle Moniek kennen. Gemeinsam erkunden sie die Ufer des Flusses. Im Wechsel der Jahreszeiten entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden. Im Winter, während sein Vater Vorbereitungen für ein großes Gemälde trifft, gehen Maurits und Moniek auf dem zugefrorenen Fluss eislaufen. Aber Moniek weigert sich, ihm auf das dünne Eis des Flusses zu folgen. Maurits bricht alleine auf.



Altersempfehlung: 10+
Niederlande, Belgien 1998
80 Minuten, Farbe
Regie: Peter van Wijk

mit: Olivier Tuinier,
Marie Vinck, Herbert Flack,
Wouter ten Pas,
Dora van der Groen

Wer, wenn nicht wir

Kto, esli ne mij

Toljasik und Sme leben in einem Vorort von Moskau und sind Kinder der neuen russischen Wirtschaftsgeneration: sie träumen davon, reich zu werden. In der Stadt versuchen sie sich als Straßenmusiker, werden jedoch auf dem Heimweg im Zug ausgeraubt und stehen wieder ohne eine Kopeke da. Also brechen die beiden in ein Kaufhaus ein. Toljasik muss darauf für ein Jahr ins Gefängnis. Zum Glück gibt es Gena, der in der Siedlung eine Art Hausmeisterfunktion ausübt und dem Jungen bei all seinen kleinen und großen Problemen hilft.

 

“Ich wollte das Publikum nicht zum Lachen oder Weinen bringen, sondern ihre Aufmerksamkeit auf allgemeine menschliche Werte und Probleme lenken – das Leben, das Verbrechen, die Liebe und die Freundschaft.” (Valerij Prijomichov)



Altersempfehlung: 10+
Russland 1999
90 Minuten, Farbe
Regie: Valerij Prijomichov

mit: Valerij Prijomichov,
Evgenij Krajnow,
Artur Smoljaninow

La classe de neige

Nicolas fährt mit seiner Schulklasse zum ersten Mal auf Schiwoche und hat dabei ein Problem: Er macht nachts öfter in sein Bett. Dass er all seine Sachen im Auto des Vaters vergessen hat, macht es noch schlimmer, denn jetzt muss er sich einen Pyjama von einem Klassenkameraden leihen. Nicolas stammt aus tristen Familienverhältnissen: der Vater, ängstlich, besitzergreifend, und überfürsorglich, lässt Nicolas nicht den notwendigen Raum für eine eigene Entwicklung. Die Mutter, noch ängstlicher, gibt ihrem Mann in allem unterwürfig recht. Nicolas rächt sich in seinen Tag- und Nachtträumen, in denen Mord und Totschlag herrscht. Aber nicht nur er hat dunkle Geheimnisse.



Altersempfehlung: 10+
Frankreich 1998
95 Minuten, Farbe
Regie: Claude Miller

mit: Clément van den Bergh,
Lokman Nalcakan

Es gibt nur einen Jimmy Grimble

There's Only One Jimmy Grimble

Jimmy ist ein As im Fußball, aber nur, wenn er alleine spielt. Vor Zuschauern  verliert er die Nerven, und es gelingt ihm kein einziger Schuss. Trotzdem wird er für die Schulmannschaft aufgestellt, wo er jedoch von Gorgeous und seinen Freunden angefeindet wird. Auf der Flucht vor ihnen findet er eines Tages bei einer alten Frau Unterschlupf, die im Keller eines verwahrlosten Gebäudes haust. Sie schenkt ihm ein paar alte Fußballstiefel, die angeblich magische Kräfte haben. Gleich als er sie bei seinem ersten Auftritt trägt, ist Jimmys Spiel wie ausgewechselt, und er entscheidet die Partie für sein Team mit einem sensationellen Tor. Doch das ist erst der Anfang …

 

Der Film wurde beim Festival in Berlin mit stehenden Ovationen (und dem ersten Preis der Kinderjury) bedacht und sorgt nicht nur bei Fußballfans für spannende Unterhaltung.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2001



Altersempfehlung: 10+
Großbritannien 2000
105 Minuten, Farbe
Regie: John Hay

mit: Robert Carlyle, Ray Winstone, Lewis McKenzie

Taschengeld

L'argent de poche

Sommer 1976 in einer Kleinstadt in Frankreich. Patrick entdeckt gerade das andere Geschlecht. Er freundet sich mit Julien an, der ein schreckliches Geheimnis hat. Bruno zeigt seinen Freunden, wie man Mädchen anmacht. Silvie rebelliert gegen ihre Eltern. Martine erregt Patricks Aufmerksamkeit. Jeder geht ins Kino.

François Truffauts Klassiker behandelt alle Aspekte der Kindheit, ohne viel aus den Augen der Erwachsenen zu interpretieren. Als stiller Beobachter sieht er die Welt dieser Kinder als das, was sie ist: eine unvollkommene, unschuldige, geheimnisvolle Wirklichkeit, die die Kinder selbst zur richtigen Zeit entdecken müssen.

 

Ein filmischer Leckerbissen für alle, die den Film noch nicht gesehen haben, und ein freudiges Wiedersehen für diejenigen, die ihn schon kennen.



Altersempfehlung: 10+
Frankreich 1976
104 Minuten, Farbe
Regie: François Truffaut

mit: Georgy Desmouceau,
Philippe Goldman

Schwerer Abschied – Mein Vater

Dyskoloi apohairetismoi: O babas mou

Elias hat durch einen Autounfall seinen geliebten Vater verloren. Er will den Verlust nicht wahrhaben und zieht sich mit den Arbeitsutensilien und einem Sakko seines Vaters auf den Dachboden des Hauses zurück. Dort richtet er sich ein Vertretergeschäft ein, so wie es sein Vater hatte. Der ahnungslosen Großmutter schreibt er anstelle seines Vaters innige Briefe von “seinen” Geschäftsreisen. Der Vater hat ihm bei seinem letzten Besuch zu Hause versprochen, wieder da zu sein, wenn die Amerikaner auf dem Mond landen. Und sein Vater hat noch nie etwas versprochen, was er nicht gehalten hat …

 

Der feinfühlige Film über den Verlust eines geliebten Menschen und wie man damit fertig wird ist eingebettet in das aufregende Erlebnis der ersten Mondlandung 1969.



Altersempfehlung: 10+
Griechenland 2002
118 Minuten, Farbe
Regie: Penny Panayotopoulou

mit: Giorgos Karayannis,
Stelios Mainas,
Joanna Tsirigouli,
Christos Stergioglou

Im vierten Stock

Planta 4ª

Eine Gruppe von Jugendlichen lebt gemeinsam im vierten Stock eines Krankenhauses, wo sie nächtens die Gänge unsicher machen, die Krankenschwestern mit virtuellen Pizzabestellungen nerven und hübsche Frauen Eis essend von der Dachterrasse aus beim Ausziehen beobachten. Sie teilen ein gemeinsames Schicksal. Sie haben Knochenkrebs und kämpfen um ihr Überleben. Sie unterstützen sich in ihren persönlichen Angelegenheiten und nehmen Jorge, der als neuer Patient zur Beobachtung auf die Station kommt, wie selbstverständlich in ihre Mitte auf.

 

Das Erstaunliche an Antonio Merceros Film ist, dass er eine Komödie zu dem Thema geschaffen hat. Eine Komödie mit melancholischen Untertönen, die voll von Lebensfreude ist und in der Lachen und Weinen ganz eng beieinander stehen.



Altersempfehlung: 10+
Spanien 2003
100 Minuten, Farbe
Regie: Antonio Mercero

mit: Juan José Ballesta,
Luis Ángel Priego, Gorka Moreno,
Alejandro Zafra, Marco Martínez

Ein Engel für May

An Angel for May

Tom hat Probleme in der Schule und vermisst seinen Vater, der seit der Scheidung der Eltern nichts mehr von sich hören lässt. Eines Tages hat er ein aufwühlendes Erlebnis. In den Ruinen eines alten Hauses verirrt er sich in einen Zeittunnel und findet sich auf einem Bauernhof zur Zeit des 2. Weltkrieges wieder. Bei wiederholten Besuchen entwickelt sich zwischen dem Waisenmädchen May, das aus den Trümmern eines zerbombten Hauses geborgen wurde, und Tom eine vorsichtige Freundschaft. Der Junge wächst an dieser Freundschaft und lernt, mit seinen eigenen Problemen umzugehen, aber wird es ihm gelingen, das drohende Unheil von den Bewohnern des Bauernhofes abzuwenden?

 

Ein fantasievoller Film, der geschickt mit den verschiedenen Zeitebenen spielt, in denen die Geschichte stattfindet.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2004



Altersempfehlung: 10+
Großbritannien 2002
100 Minuten, Farbe
Regie: Harley Cokeliss

mit: Matthew Beard,
Charlotte Wakefield,
Tom Wilkinson

Der Italiener

Italyanets

Vanya ist in einem russischen Heim aufgewachsen und soll von einem italienischen Ehepaar adoptiert werden. Von den anderen Kindern deswegen beneidet, weiß Vanya plötzlich nicht, ob er das eigentlich wirklich will. Es würde bedeuten, seine vertraute Umgebung zu verlassen und ein “Italiener” zu werden. Es würde aber vor allen Dingen bedeuten, sich gegen seine Mutter zu entscheiden, die ihn als Baby seinem Schicksal überlassen hat. Entgegen besseren Wissens entscheidet sich Vanya dafür, seine Mutter auf eigene Faust zu suchen. Für einen Sechsjährigen, der erst einmal lesen lernen muss, um die Papiere zu verstehen, die er heimlich aus der Kanzlei des Heimes entwendet, kein leichtes Unterfangen!

 

In einer grandiosen Intensität wird hier die Stärke eines kleinen Jungen geschildert, der seinen brennendsten Wunsch hartnäckig verfolgt und nicht aufgibt.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2005



Altersempfehlung: 10+
Russland 2005
90 Minuten, Farbe
Regie: Andrej Kravchuk

mit: Kolya Spiridonov,
Denis Moisenko, Sascha Sirotkin

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Mein Leben als Hund

Mitt liv som hund

Weil seine Mutter schwer krank ist, wird Ingemar zu seinem Onkel aufs Land geschickt. Die schmerzhafte Trennung von Mutter und Bruder und seiner geliebten Hündin verblasst angesichts der heiteren Stimmung im Dorf und im Hause seines Onkels. Und dann lernt Ingemar Saga kennen, die kein Mädchen sein will und den Jungs beim Fußballspielen überlegen ist. Aber der unbeschwerte Sommer geht zu Ende, und Ingemar muss wieder in die Stadt. Als seine Mutter stirbt, zieht er für immer aufs Land, doch auch dort hat sich einiges verändert. Ingemar muss lernen, mit den veränderten Lebensumständen fertig zu werden.

 

Lasse Hallström beschreibt mit komischen wie tragischen Facetten den Entwicklungsprozess Ingemars und versucht dabei, die Perspektive des Kindes nachzuzeichnen.



Altersempfehlung: 10+
Schweden 1985
101 Minuten, Farbe
Regie: Lasse Hallström

mit: Anton Glanzelius, Anki Linden, Thomas von Brömssen

Im Abseits

Don

Als Don von seiner Nobelschule fliegt, bleibt ihm nur noch eine Migrantenschule in einem anderen Stadtteil. Als weißes Kind reicher Eltern wird er dort nicht akzeptiert. Aber Don ist ein fabelhafter Fußballer und lässt nicht locker, bis er in der Mannschaft für das Schulturnier ist. Durch das gemeinsame Spiel lernen die Kinder, Vorurteile abzubauen und ihre Aggressionen in produktive Bahnen zu lenken. Am Ende hat Don nicht nur gelernt, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen – er hat auch neue Freunde und das Herz des schwarzen Mädchens Anna gewonnen.

 

Nicht nur Fußballfans kommen bei diesem Film auf ihre Kosten. Eine bewegte Handkamera, Zeitlupen, genaue Beobachtung der Gesichter in Großaufnahmen und nicht zuletzt die Rap-Einlagen machen ihn zu einem Vergnügen für alle jungen Cineasten.

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2007



Altersempfehlung: 10+
Niederlande 2005
90 Minuten, Farbe
Regie: Arend Steenbergen

mit: Clemens Levert,
Marius Gottlieb, Keisha Boye,
Samir Veen

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Hinter den Wolken

Atrás das Nuvens

Paulo, der mit seiner Mutter allein in Lissabon lebt, hat seinen Großvater väterlicherseits nie kennen gelernt. Als ihm der auf einem Foto zuzwinkert, entschließt er sich kurzerhand, das Ferienlager sausen zu lassen und stattdessen heimlich seinen Großvater zu besuchen. Miguel ist ein eigenbrötlerischer Mann, der Paulo ohne viele Worte bei sich aufnimmt. Er besitzt ein geheimnisvolles altes Auto, mit dem man mit Hilfe der Vorstellungskraft überall hin fahren kann, wo man sich hin träumt. Gemeinsam begeben sich Paulo und sein Großvater auf eine Reise in die Vergangenheit, die ein altes Familiengeheimnis lüftet und damit eine Schuld wieder gut macht, die nie eine war.

 

Geschickt werden in diesem Film Phantasie und Wirklichkeit ineinander verwoben und machen ihn zu einem Vergnügen für alle, die noch fähig sind zu träumen.



Altersempfehlung: 10+
Portugal 2007
85 Minuten, Farbe
Regie: Jorge Queiroga

mit: Ruben Leonardo,
Nicolau Breyner, Sofia Grillo,
Carmen Santos

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Auf Wiedersehen, Kinder

Au revoir, les enfants

“AUF WIEDERSEHEN, KINDER basiert auf einer Erinnerung aus meiner Kindheit, die sich mir als die dramatischste eingeprägt hat. 1944 war ich elf Jahre alt und Schüler eines katholischen Internats. Einer meiner Mitschüler machte mich besonders neugierig. Er war anders, irgendwie geheimnisvoll. Ich hatte gerade begonnen, ihn kennen zu lernen, ihn gern zu haben, als eines Morgens unsere kleine Welt zusammenbrach. Durch den Blick des Jungen Julien, der mir ähnlich ist, habe ich versucht, diese erste, stärkste und abrupt zerstörte Freundschaft wieder zu finden und die Entdeckung der absurden Welt der Erwachsenen mit ihrer Gewalt und ihren Vorurteilen.“ (Louis Malle)

 

Louis Malle verstand seinen Film, der in Venedig 1987 den Hauptpreis bekam, als Manifest gegen immer noch existierende Ungerechtigkeit und Rassismus.



Altersempfehlung: 10+
Frankreich, Deutschland 1987
100 Minuten, Farbe
Regie: Louis Malle

mit: Gaspard Manesse,
Raphael Fejtö, Francine Racette

Teos Reise

El viaje de Teo

Teo sollte eigentlich schon mit seinem Vater in den USA sein, um dort ein neues Leben zu beginnen. Aber der illegale Grenzübertritt ging schief, und Teo wurde von seinem Vater getrennt. Jetzt sitzt er in dem gottverlassen mexikanischen Grenzort fest und hofft, dass sein Vater zurückkommt. Er freundet sich mit dem etwas älteren Manlio an, einem Mitglied der Schlepperbande. Manlio und dessen Mutter kümmern sich um Teo, aber wie soll es weitergehen? Die beiden Kinder warten, und während sie warten, machen sie all das, was Kinder gerne tun.

 

Walter Doehner hat das Thema der illegalen Einwanderung bewusst durch die Augen seiner kleinen Protagonisten gestaltet, “damit klar ist, dass es hier um ein Kind geht, das nichts anderes möchte, als seinen Vater, der auf der Suche nach dem amerikanischen Traum verloren ging, wieder zu finden.”

 

UNICEF-Preis (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival 2008



Altersempfehlung: 10+
Mexiko 2008
90 Minuten, Farbe
Regie: Walter Doehner

mit: Erick Cañete, Joaquín Cosio, Damián Alcázar

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Der Sommer ’69

Un éte sans point ni coup sûr

Sommer 1969 in Montreal. Zum ersten Mal spielt ein kanadisches Team in der amerikanischen Baseball-Liga, und Martin träumt davon, ein berühmter Baseball-Profi zu werden. Aber Martin wird nicht in die Schülermannschaft aufgenommen. Deshalb organisiert sein Vater ein Team, das ohne richtige Sportdressen auf einer abgelegenen Wiese trainiert. In diesem Sommer wird Geschichte geschrieben: Neil Armstrong landet auf dem Mond, die USA führen Krieg in Vietnam, in Woodstock feiern die Menschen ein Fest der Liebe und des Friedens, und Martins Mutter hört die Rolling Stones und möchte wieder zu arbeiten beginnen. Es ist der Sommer, in dem Martins Team am Regen scheitert und in dem sein Vater begreift, dass er einen Sohn hat.

 

DER SOMMER ’69 vermittelt ein atmosphärisch dichtes Bild jener Zeit, gesehen durch die Augen eines Jugendlichen und seiner Eltern.



Altersempfehlung: 10+
Kanada 2008
104 Minuten, Farbe
Regie: Francis Leclerc

mit: Pierre-Luc Funk,
Patrice Robitaille,
Jacinthe Laguë

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Die Perlmutterfarbe

Deutschland in den frühen Dreißiger Jahren. Die Zeiten sind schwer, und die herrlichen Cremeschnitten in der Auslage des Bäckers können sich nur wenige Menschen leisten. Alexander hat ein wertvolles Buch eines Schülers der Parallelklasse zerstört und traut sich nicht, dazu zu stehen. Gruber, ein Neuer in der Klasse, weiß von seinem Geheimnis und verwendet dieses Wissen für seine aufwieglerischen Zwecke. Bald sind die Kinder in zwei Lager gespalten, während Alexander sich immer mehr in ein Gewirr aus Lügen verstrickt, aus dem er nicht mehr herauszukommen droht.

 

Der berühmte Roman von Anna Maria Jokl über Verrat und Vertrauensbruch, Freundschaft und Versöhnung wurde von

Marcus H. Rosenmüller in ausdrucksstarke Bilder übertragen.



Altersempfehlung: 10+
Deutschland 2008
100 Minuten, Farbe
Regie: Marcus H. Rosenmüller

mit: Markus Krojer,
Dominik Nowak, Zoë Mannhardt

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Ich schwör’s ich war’s nicht!

C'est pas moi, je le jure!

“Ich schwör’s, ich war’s nicht!” lautet Leons ständige Ausrede, wenn er wieder einmal bei einer seiner Dummheiten erwischt wird. Und die sind heftig, denn Leons Zerstörungswut macht vor nichts Halt, auch nicht vor sich selbst. Als seine Mutter die Familie verlässt, droht Leon jeden Halt im Leben zu verlieren – wäre da nicht die gleichaltrige Lea, die ihn von seiner dumpfen Wut befreit. Gemeinsam brechen die beiden 10jährigen zu einer Reise auf, die Leon zu einem neuen Anfang finden lässt.

 

Philippe Falardeaus ebenso berührende wie tragikomische Erzählung einer schwierigen Kindheit wurde beim Kinderfilmfest Berlin 2009 mit dem “Gläsernen Bären” (Preis der Kinderjury) und dem Preis des deutschen Kinderhilfswerks ausgezeichnet.



Altersempfehlung: 10+
Kanada 2008
110 Minuten, Farbe
Regie: Philippe Falardeau

mit: Antoine L'Écuyer,
Catherine Faucher, Daniel Brière

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Brendan und das Geheimnis von Kells

Brendan and the Secret of Kells

Unter den strengen Augen seines Onkels lebt Brendan im Kloster von Kells. Die Wikinger sind eine ständige Bedrohung, der Bau eines gigantischen Mauerwalls um das Kloster herum vorrangiges Ziel. Da gibt es kaum Zeit für Tagträume oder kindliche Beschäftigungen. Als der berühmte Aidan nach Kells kommt, um dort ein mythenumwobenes Buch fertig zu stellen, weckt er Brendans Wissensdurst und seine Abenteuerlust. Hals über Kopf macht sich der Junge auf die Suche nach einem geheimnisvollen Kristall, der im verbotenen Wald versteckt sein und magische Kräfte besitzen soll.

 

Inspiriert von alter keltischer Kunst und den Techniken mittelalterlicher Manuskripte stellt dieser teilweise in Handarbeit erstellte Zeichentrickfilm eine außergewöhnliche Erscheinung inmitten gängiger Computeranimation dar.



Altersempfehlung: 10+
Irland, Frankreich, Belgien 2008
78 Minuten, Farbe
Regie: Tomm Moore

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Vitus

Vitus ist ein Junge wie von einem anderen Stern: Er hört so gut wie eine Fledermaus, spielt wunderbar Klavier und liest schon im Kindergarten den Brockhaus. Kein Wunder, dass seine Eltern eine ehrgeizige Karriere wittern: Vitus soll Pianist werden. Doch das kleine Genie bastelt lieber in der Tischlerei seines eigenwilligen Großvaters, träumt vom Fliegen und einer normalen Jugend. Schließlich nimmt Vitus mit einem dramatischen Sprung sein Leben in die eigene Hand.

 

Die Geschichte eines Wunderkinds und einer Freundschaft über die Generationen hinweg wird geradlinig aus der kindlichen Perspektive erzählt. 



Altersempfehlung: 10+
Schweiz 2006
120 Minuten, Farbe
Regie: Fredi M. Murer

mit: Fabrizio Borsani, Teo Gheorghiu, Julika Jenkins,
Bruno Ganz

Wie man unsterblich wird

Ways to Live Forever / Vivir para siempre

Sam leidet an Leukämie und weiß, dass er bald sterben wird. Gemeinsam mit seinem Freund Felix, den er im Krankenhaus kennengelernt hat, zeichnet er auf Anregung der Lehrerin ein Video für die Nachwelt auf. Sam und Felix stellen darin “Fragen, auf die niemand antwortet”: Wie weiß man zum Beispiel, dass man gestorben ist? Die Antworten, die sie finden, hält Sam in einem Buch fest. Und er und Felix haben eine Wunschliste mit Dingen, die sie noch tun wollen, bevor sie sterben: 18 Horrorfilme anschauen; mit einem Luftschiff fahren; ein Teenager sein und rauchen und trinken und eine Freundin haben.

 

Trotz des ernsten Themas kommt der Film, der auf Sally Nicholls Bestseller basiert, vollkommen ohne falsche Sentimentalität aus und erzählt einfühlsam und mit einer erstaunlichen Leichtigkeit von Sams Schicksal.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival 2011



Altersempfehlung: 10+
Spanien, Großbritannien 2010
91 Minuten, Farbe
Regie: Gustavo Ron

mit: Robbie Kay, Ben Chaplin,
Alex Etel

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Pitbullterrier

Pitbullterrje

Jims Mutter leidet an einer Angstpsychose. Deshalb muss Jim viele Aufgaben im Haushalt übernehmen. In der Schule wird er von den “coolen” Jungs, zu denen er so gern gehören würde, ausgenutzt. Beim Playmobil-Spiel in der umgebauten Garage lebt Jim seine unerfüllten Wünsche und Träume aus. Eines Tages kommt ein neuer Junge namens Terje in die Schule. Er ist groß, fett und erzwingt sich Respekt, indem er andere einschüchtert. Und er besteht darauf, Jims bester Freund zu werden. Aber es dauert eine Weile, bis Jim lernt, zwischen wahren und falschen Freunden zu unterscheiden.

 

Das behutsame Porträt eines Jungen auf der Suche nach ein bisschen Glück, das mit seinen geschickt eingebauten Playmobil-Szenen Jims Sehnsucht konkret fassbar werden lässt.



Altersempfehlung: 10+
Norwegen 2005
84 Minuten, Farbe
Regie: Arild Fröhlich

mit: Petrus A. Christensen,
Jörgen Foss, Kristin Skogheim,
Atle Antonsen

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Kauwboy

Als Jojo im Wald ein verstoßenes Dohlenküken findet, nimmt er es mit nach Hause und zieht es heimlich auf. Im Umsorgen des kleinen Vogels, der noch schutzloser ist als er selbst, findet er den Trost und die Zärtlichkeit, die ihm der Vater nicht geben kann. Der ist verschlossen und unberechenbar geworden, seit Jojos Mutter weg ist. Auch Jojo hat sich in seine eigene Welt  zurückgezogen und hält an einer Vergangenheit fest, die es womöglich nicht mehr gibt. Da tritt das Mädchen Yenthe in sein Leben, und Jojo beginnt, sich langsam für die Wahrheit und die Zukunft zu öffnen.

 

Eine berührende Erzählung über die Beziehung zwischen einem Vater und seinem Sohn, die beide zu sehr leiden, um sich gegenseitig helfen zu können, und erst durch eine dramatische Situation zueinander finden.

 

UNICEF-Preis (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival 2012



Altersempfehlung: 10+
Niederlande 2012
81 Minuten, Farbe
Regie: Boudewijn Koole

mit: Rick Lens, Loek Peters, Hüseyin Cahit Ölmez,
Susan Radder

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Coole Kids weinen nicht

Achtste-groepers huilen niet

Akkie ist ein starkes Mädchen, das das Leben mutig anpackt. Ob es um die Schule geht oder um Fußball, Akkie ist immer vorne weg und die beste Spielerin der Schulmannschaft. Ihr Klassenkamerad Joep findet, dass Mädchen und Fußball nicht zusammen passen, und er nutzt auch sonst jede Gelegenheit, sich mit ihr anzulegen. Doch dann wird bei dem Mädchen Leukämie diagnostiziert, und Akkie muss schmerzlich erfahren, dass das Leben nicht immer so will wie man selber. Gleichzeitig erkennt sie, dass der schlimmste Feind manchmal zum besten Freund werden kann.

 

Die Verfilmung des berühmten Jugendbuches von Jacques Vriens befasst sich behutsam mit der Frage, wie man mit Krankheit und Tod von geliebten Menschen umgehen kann. 

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival 2012



Altersempfehlung: 10+
Niederlande 2012
96 Minuten, Farbe
Regie: Dennis Bots

mit: Hanna Obbeek, Nils Verkooijen, Fiona Livingston, Bram Flick

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Naturkunde

Ciencias Naturales

Lilas einziger Wunsch ist, ihren Vater zu finden, von dem sie nicht einmal den Namen kennt. Alles, was sie hat, ist die rostige Firmenplakette eines verwitterten Antennenmasts, den ihr Vater errichtet haben soll. Beim Versuch, aus dem Schulheim auszureißen, in dem sie lebt, wird Lila von einer Lehrerin überrascht. Gemeinsam begeben sich die beiden auf die Suche. Auf ihrem Weg durch die weiten Landschaften Argentiniens begegnen sie Menschen, die ihre eigenen Geschichten zu erzählen wissen. Und irgendwann ist Lila am Ziel.

 

Mit wenigen Dialogen und kargen Bildern setzt der Film unspektakulär ein großes persönliches Thema um und wird dabei ganz von seiner Hauptdarstellerin getragen, die Verletzlichkeit und zähe Entschlossenheit in ihrem Spiel wunderbar vereint.

 

GLÄSERNER BÄR, Generation K plus, Berlinale 2014.



Altersempfehlung: 10+
Argentinien 2014
71 Minuten, Farbe
Regie: Matias Lucchesi

mit: Paula Hertzog, Paola Barrientos, Alvin Astorga, Arturo Goetz, Sergio Boris

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Das Mädchen Wadjda

Wadjda

Wadjda fällt in ihrer strengen Schule nicht nur auf, weil sie abgetragene Turnschuhe trägt. Sie hat auch den Traum, ein Fahrrad zu besitzen, und das ist für ein Mädchen in ihrer Gesellschaft sehr unüblich. Wadjda lässt sich jedoch nicht beirren, schließlich will sie unbedingt ein Rennen gegen den Nachbarjungen Abdullah gewinnen. Um Geld für das Fahrrad zu verdienen, nimmt sie an einem Rezitationswettbewerb von Koranversen teil. Nach harter Vorbereitung gewinnt sie tatsächlich und verkündet bei der Preisverleihung stolz, wofür sie das Geld verwenden will.

 

Im ersten abendfüllenden Spielfilm einer saudi-arabischen Regisseurin wird die alltägliche Einschränkung von Frauen in einer traditionell patriarchalischen Gesellschaft fein beobachtet.

 

FRIEDENSPREIS DES DEUTSCHEN FILMS 2013

GILDE-Filmpreis 2013



Altersempfehlung: 10+
Saudi-Arabien, Deutschland 2012
98 Minuten, Farbe
Regie: Haifaa al-Mansour

mit: Waad Mohammed, Reem Abdullah, Abdullrahman Al Gohani

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Ballett Boys

Ballettguttene

Lukas, Syvert und Torgeir teilen eine große Leidenschaft: klassisches Ballett. Gemeinsam erleben sie die Härte eines langen Probentages, die Freude an einer gelungenen Aufführung und die Enttäuschung, wenn man bei einem Wettbewerb nicht erfolgreich ist. Dabei geht es nicht nur um den Tanz und seine Besonderheiten, sondern ganz allgemein um die Frage, wie viel man in einen Lebenstraum investiert und wie weit man bereit ist, auf andere Dinge zu verzichten. Auch wenn die drei Freunde sich gegenseitig unterstützen und anspornen, muss jeder diese Frage für sich allein beantworten.

 

Ausdrucksstark in Szene gesetzte Tanzsequenzen und große Nähe zu seinen jungen Protagonisten auf einem entscheidenden Wegstück ihres Lebens machen den Film nicht nur für Ballettfans spannend.

 

BESTER JUGENDFILM,

Internationales Kinder- und Jugendfilmfestival Oulu



Altersempfehlung: 10+
Norwegen 2014
75 Minuten, Farbe
Regie: Kenneth Elvebakk

mit: Lukas Bjørneboe Brædsrød, Syvert Lorenz García, Torgeir Lund

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Mein Leben als Zucchini

Ma vie de courgette

Zucchini ist ein kleiner Junge und hat nichts mit dem gleichnamigen Gemüse zu tun. Als seine Mutter stirbt, kommt er in ein Waisenhaus, wo er lernen muss, sich mit der neuen Situation zurechtzufinden. Das ist nicht immer leicht, aber seine neuen MitbewohnerInnen teilen mit ihm ähnliche Schicksale. Simon, Ahmed, Jujube, Alice und Beatrice – sie alle kommen aus zerrütteten Familien oder haben ihre Eltern verloren. Und da ist da noch das neue Mädchen Camille, zu dem sich Zucchini sofort hingezogen fühlt. Als Camille von einer geldgierigen Tante aus dem Waisenhaus geholt werden soll, helfen alle Kinder zusammen, um das zu verhindern.

 

Der in seiner Animation sehr eigenwillig gestaltete Film erzählt untypisch und mit schrägem Humor vom Leben im Waisenhaus und vom Recht auf Glück und ein sicheres Zuhause.

 

PUBLIKUMSPREIS, Melbourne International Filmfestival 2016

PREIS DER KINDERJURY,

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2016



Altersempfehlung: 10+
Schweiz, Frankreich 2016
66 Minuten, Farbe
Regie: Claude Barras

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Gelbe Blumen auf grünem Gras

Tôi thay hoa vàng trên co xanh

Thieu und Tuong verbringen ihre Kindheit wohlbehütet in einer ländlichen Idylle. Tuong schaut bewundernd zu seinem älteren Bruder auf, obwohl er in Wahrheit der Aufgewecktere von beiden ist und seine kleinen Geheimnisse mit sich herumträgt. Tuong ist verliebt in Moon, ein Mädchen aus der Nachbarschaft. Als Moon nach einem Brand eine Weile im Haus der Brüder lebt, wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Thieu ist eifersüchtig auf Tuong und lässt sich in blinder Wut zu einer folgenschweren Tat hinreißen, die das Leben der Brüder für immer verändert. 

 

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Nguyên Nhât Ánh, handelt diese Geschichte von Schuld und Reue, aber auch von Vergebung und davon, was wahre Geschwisterliebe bewirken kann.

 

BESTER VIETNAMESISCHER SPIELFILM 2016

BESTER FILM, Kinderfilmfestival Toronto 2016



Altersempfehlung: 10+
Vietnam 2015
103 Minuten, Farbe
Regie: Victor Vu

mit: Thinh Vinh, Khang Trong, Lam Thanh My, Khánh Hièn

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Fannys Reise

Le voyage de Fanny

Frankreich 1943. Das Land ist von deutschen Truppen besetzt. Fanny und ihre beiden Schwestern sind wegen ihrer jüdischen Herkunft in einem Kinderheim versteckt. Aber die Deutschen kommen näher, die Flucht wird unausweichlich. Als die Kinder ihren Betreuer verlieren, übernimmt Fanny das Kommando über die Gruppe. Auf dem Weg quer durch Frankreich in die sichere Schweiz muss sie all ihren Mut aufbringen, um sich und die anderen gegen lauernde Gefahren zu schützen. Aber es gibt auch immer wieder Solidarität und Hilfsbereitschaft und manchmal können die Kinder einfach nur Kinder sein.

 

In erstaunlich leichtem Ton zeigt der Film, was es bedeutet, wenn Kinder auf sich allein gestellt vor Gewalt flüchten müssen, und greift damit ein hochaktuelles Thema auf.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2016



Altersempfehlung: 10+
Frankreich 2015
94 Minuten, Farbe
Regie: Lola Doillon

mit: Léonie Souchaud, Fantine Harduin, Juliane Lepoureau

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deutsche Fassung

Mirakel – Ein Engel für Dennis P.

Mirakel

Dennis lebt allein mit seiner Mutter und hat schwerwiegende Probleme. Zu Hause herrscht immer Chaos, sein Lehrer hat es auf ihn abgesehen, sein bester Freund ist in dasselbe Mädchen verliebt wie er, und was das Schlimmste ist: „Unten herum“ wachsen ihm immer noch keine Haare! Für einen zwölfjährigen Jungen ist das eindeutig zu viel, und nur noch ein Wunder kann Dennis aus seinem Schlamassel retten. Und das Wunder geschieht tatsächlich in Gestalt eines modernen Engels, der eines Tages auftaucht. Aber selbst wenn alle Wünsche plötzlich in Erfüllung gehen, entwickeln sich die Dinge manchmal anders, als man sich das vorgestellt hat.

 

Ein modernes Märchen, mit cooler Musik und schrillen Farben als schräges Musical inszeniert.



Altersempfehlung: 10+
Dänemark 2000
80 Minuten, Farbe
Regie: Natasha Arthy

mit: Stefan Pagels Andersen, Sidse Babett Knudsen, Peter Frödin, Thomas Bo Larsen, Sebastian Jessen, Stephania Potalivo

Amelie rennt

Amelie leidet an schwerem Asthma. Ihre Eltern schicken sie deshalb nach Südtirol in eine Spezialklinik, wo das Mädchen lernen soll, mit seiner Krankheit umzugehen. Dem widerspenstigen Teenager passt das überhaupt nicht, denn Amelie möchte nicht an ihre Krankheit erinnert werden. Um den verhassten Therapien zu entgehen, nimmt sie Reißaus. Als der Nachbarjunge Bart ihr von einem traditionellen Feuer oben auf dem Berg erzählt, das selbst schwere Krankheiten heilen soll, steht für Amelie fest: Auf diesen Berg muss sie hinauf!

 

Vor der atemberaubenden Landschaft der Südtiroler Berge entwickelt sich in diesem Abenteuerfilm eine zarte Freundschaft zwischen zwei sehr gegensätzlichen Charakteren, die von den beiden Hauptdarstellern souverän gespielt werden.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2017

BESTER FILM, Kinderfilmfestival Zlin 2017
BESTER DEUTSCHER KINDERFILM, Festival Goldener Spatz 2017



Altersempfehlung: 10+
Deutschland, Italien 2017
97 Minuten, Farbe
Regie: Tobias Wiemann

mit: Mia Kasalo, Samuel Girardi, Susanne Bormann, Denis Moschitto, Jasmin Tabatabai u. a.

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Alan und Naomi

“Warum gerade ich?”, fragt der 14-jährige Alan. Warum muss er die verrückte Naomi besuchen, während seine Freunde draußen spielen? “Weil du einer von den Glücklichen bist”, sagt sein Vater. Was das bedeutet, lernt Alan erst, als er Naomi näher kennen lernt. Seit das Mädchen mit ansehen musste, wie sein Vater von der Gestapo verhaftet wurde, spricht es nicht mehr. Auch nicht im sicheren Brooklyn des Jahres 1944, wohin Naomi und ihre Mutter flüchten konnten. Vorsichtig beginnt Alan Naomi ins Leben zurückzuholen, und die beiden werden unzertrennliche Freunde. Aber ihr tiefes Trauma hat Naomi noch nicht überwunden.

 

Äußerst einfühlsam inszenierte Sterling Van Wagenen diese Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft – die Kinderjury des Internationalen Kinderfilmfestivals 1992 belohnte dafür den Film mit dem ersten Preis.

 

PREIS DER KINDERJURY,

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1992



Altersempfehlung: 10+
USA 1991
95 Minuten, Farbe
Regie: Sterling Van Wagenen

mit: Lukas Haas, Vanessa Zaoui, Michael Gross, Amy Aquino u. a.